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Freitag 07. April 2006

28° Celsius

Unser Standort: Vor Anler hinter dem Pain des Sucres, Les Saintes

 

Fahrenheit 461 ist die Temperatur, bei der Bücher brennen. Bei 0°C gefriert Wasser, bei 100° kocht es. Und die Wassertemperaturmeldung der Atlantikboje vor Guadeloupe besagt 28°C. Toll, was. So warmes Wasser haben wir hier.

 

Alleine deswegen wäre das aber wahrscheinlich noch keine Meldung wert. Wir machen uns deshalb vielmehr so langsam Sorgen. Sorgen? Wieso? Ganz einfach: Ab 27-28° Wassertemperatur können nämlich Hurricans entstehen. Wir sind uns nicht so ganz sicher, ob das Wasser außerhalb der Hurrican-Saison weniger als 27° hat. Dass es aber schon so früh vor Ende der Hurricanfreien Zeit bereits so warm ist, bereitet uns doch Kopfzerbrechen. Es wird doch nach dem späten Hurrican Zeta, dessen wegen wir unsere Atlantiküberquerung verschoben haben, nicht nun auch noch bereits im April den ersten Hurrican der Saison geben. Wir nehmen uns vor, in Zukunft die Wettermeldungen noch intensiver zu verfolgen, da sich das Wetter nun auch ein wenig verschlechtert hat. Jede Nacht haben wir zur Zeit einen Platzregen.

 

Das tut der guten Stimmung an Bord und im deutschen Dorf - inzwischen sind wir mit der Mimpi Manis und der Morgi zu Dritt - keinen Abbruch. Im Dreierpack wollen wir uns heute in eine andere Bucht verlegen. Als wir drin sind, finden wir sie frei von allen Seglern. Und nach ein paar Minuten wissen wir auch warum. Hier steht Schwell rein. Also nix wie raus, um die Mägen von Moni und Günter zu schonen. Schöne Ankerbuchten gibt es hier schließlich mehr als genug. Und wir finden auch schnell eine, die uns gefällt und wo wir nochmal Tauchen und Schnorcheln gehen können.

 

So langsam lassten aber die drohenden Abschiede auf uns. Am Sonntag werden Moni und Günter wieder anch Hause fliegen. Wir wollen dann nochmal nach Norden nach St. Martin segeln, um ein paar Ersatzteile und ein neues Dinghy zu kaufen. Die Morgi wird hier in der Gegend bleiben und die Mimpi Manis langsam nach Süden zuckeln. Wenn wir Glück haben, sehen wir die Morgi nochmal, wenn wir nach Pointe-a-Pitre zum Motorenneueinbau zurückkommen. Und dann? Dann werden wir wieder unterschiedliche Geschwindigkeiten haben, da Volkers Eltern auf Martinique abgeholt werden wollen.

 

So langsam reichts uns, von einem Termin zum nächsten zu hetzen. Wir möchten jetzt auch mal Schluß mit den Terminen und den unvorhergesehenen Reparaturen haben. Um die Karibik nochmal in Ruhe geniessen zu können, haben wir uns daher entschlossen, nochmal eine Saison hier zu bleiben.

 

Bilder des Tages:

- Die Royal Clipper läuft unter Besegelung aus den Iles des Saintes Richtung Dominica aus

- Sonnenuntergang mal wieder ohne Worte