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Freitag 21. April 2006

Die Katastrophe gerade noch verhindert...

Unser Standort: Hoch und Trocken in der Marina Bas du Fort, Pointe-à-Pitre, Guadeloupe

 

Was für ein Tag. Heute Morgen kam Bernard pünktlich um 9:00 Uhr und begann den Motorraum für den Motoreinbau zu präparieren. Nachdem er dann über die Capitainerie den Kranfahrer mobilisiert hatte, konnte der Motor endlich wieder an seinen Platz im Motorraum befördert werden. Dazu mussten jedoch erst noch 2 Wanten gelöst werden, damit der am Kran hängende Motor Platz hatte. Als Volker aus dem Internetcafé kam, glaubte er seinen Augen nicht zu trauen. Bernard hatte mit dem Lösen der Wanten die gesamte Steuerbordseite vom Besanmast weggemacht und der Besanmast war bereits am Fallen. Volker schaffte es gerade noch den Mast zu halten und wieder in eine aufrechte Position zu bringen. Bernard schraubte in Windeseile die Wanten fest. Gar nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn der Besanmast umgefallen wäre. Nicht nur, dass unser Radar und der Mast definitiv zerstört gewesen wären, er hätte hier auf dem Schiff die Reling, das Cockpitdach usw. zerschlagen können und das Nachbarschiff inklusive. Wir sind leichenblass und heilfroh, dass Volker die Katastrophe noch abwenden konnte.

 

Als der Motor wieder im Motorraum platziert ist und die Mittagszeit gekommen war, verabschiedete sich unser Mechaniker mit den Worten, dass er wohl erst wieder am Montag hier arbeiten kann, da er noch einige Teile für den Einbau fertigen muss. Soviel zum Thema Zeitplan! Eigentlich wollte er noch einmal heute Nachmittag vorbeischauen um verschiedenes nach zu messen, ward aber nicht mehr gesehen. Uns reicht es langsam. Gibt es denn keinen Mechaniker, der zuverlässig ist im Timing?

 

Die nächste Katastrophe erreicht uns am Nachmittag, als Volkers Eltern anrufen und mitteilen, dass sie die Reise nicht verschieben können und nun tatsächlich am Sonntagabend auf Martinique eintreffen und wir nicht dort sein können. Sie haben Gott sei Dank noch ein Hotel gefunden und warten nun in Trois Islet auf uns. Wir sind untröstlich, denn sie haben nur zwei Wochen Zeit und wir werden vor Mittwoch nicht bei Ihnen sein können. Wenn wir nur wüssten, wie wir die Sache hier beschleunigen könnten. Gleichzeitig zittern wir, dass Bernard wenigstens den Einwasserungstermin am Dienstagmorgen halten kann. Wir fühlen uns ziemlich ohnmächtig, weil wir wieder einmal auf einen Mechaniker angewiesen sind, denn ohne Motor können wir nicht los.

 

Damit wir am Wochenende noch einige Ersatzteile für LA GITANA besorgen können, haben wir noch einmal ein Auto gemietet. Wir wollen die Zeit nutzen, die wir nun zwangsweise hier verbringen müssen, unsere To-do-Liste zu verkürzen. Trotz der 35°C im Schiff mit 60% Luftfeuchtigkeit. Vielleicht schaffen wir es ja wenigstens am Sonntag mal kurz schwimmen zu gehen...

 

Bild des Tages:

3 Mann befördern in Millimeterarbeit den Motor wieder zurück an seinen Platz