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LOGBUCH
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Donnerstag 12. April 2007

Versorgung in Panama

Unser Standort: Vor Anker in La Playita de Amador, Isla Culebra, Panama City, Panama

 

Heute morgen verabschieden wir uns von Beate und Detlev. Nach all den gemeinsam verbrachten schönen Tagen und Wochen fällt uns allen der Abschied sichtlich schwer. Mal wieder. Aber vielleicht sehen wir die beiden ja im Pazifik wieder. Falls nicht: Allzeit Fair Winds und immer eine Handbreit Bier in der Bilge!

 

Wir machen uns gemeinsam mit der Gammeldansker Crew auf die Suche nach einigen Kleinigkeiten und Leckerlies. Unter anderem führt uns der Weg auch zum Suoer Kosher, einem jüdischen Supermarkt in Panama. Das versprochene Roggenmehl finden wir zwar nicht, dafür aber einige andere feine Viktualien.

 

Und weiter geht's im Programm. Wir brauchen noch Imprägnierspray, Aceton, Batteriekabel, destilliertes Wasser, Weingläser, Bauhandschuhe, Diclofenac, Kontaktlinsenflüssigkeit und einen Lampenschirm für unsere Cockpit-Beleuchtung. Von einer Mall hetzen wir zur anderen und sammeln unterwegs peu à peu unsere gesuchten Artikel ein.

 

Den Lampenschirm finden wir schließlich in einem Haushaltswarengeschäft. Und zwar in Form eines roten Plastikbechers, in den wir nun ein Loch bohren und eine 10 W Halogenlampe hängen werden. Not macht erfinderisch. Aber das Ergebnis ist überwältigend. Am Abend haben wir eine Leuchte an Bord, die einem Vergleich mit Ingo Maurer nicht zu scheuen braucht. Und das für 0,99 USD! Die Schiffe um uns rum denken aber wahrscheinlich, dass das Bordell jetzt eröffnet ist. Ob sich damit wohl Geld verdienen lässt? Nicht mit dem Bordell! Mit unserer 99 Cent-Lampe!!!

 

Zum Abschluß unseres Großkampftages gönnen wir uns dann noch einen Besuch bei einem Luxus-Friseur in einer Luxus-Mall. Für 53 USD werden uns beiden die Haare viermal (!) gewaschen, wir erhalten eine Kopfmassage, die Haare werden geschnitten und die Frisur per Fön (vulgo Haartrockner) wieder in Form gebracht. Da kann man doch nicht meckern. Und wir wundern uns immer wieder, warum die meisten Segler sich die Haare selbst schneiden. So eine umfassende und angenehme Behandlung kann man bei uns zuhause überhaupt nicht bezahlen...

 

Als wir am Abend schließlich wieder auf LA GITANA eintreffen, sind wir zwar top frisiert, aber auch schlagkaputt. Jetzt wird nur noch der Querschnitt aus dem Schinken- und Käsesortiment verköstigt, den Michaela gestern eingekauft hat. Schließlich wollen wir entscheiden, was wir ins Sortiment unseres Mini-Markets für den Pazifik aufnehmen. Ach ja: und dann schreiben wir noch den ganzen Abend Logbuch. Ich liebe diese Brecht'schen Anmerkungen.

 

Bild des Tages:

Für jeden, der es nicht live gesehen hat: Hier fährt LA GITANA mit der Wanderlust längsseits in die erste Scheusenkammer der Mirafloresschleusen. Nur noch 20 Höhenmeter trennen uns vom Pazifik! Auf Anruf von Amando, unserem Advisor, hat der Webmaster die Webcam so gut es ging, auf LA GITANA rangezoomt. Und ab jetzt versprechen wir: keine Kanalbilder mehr. Ab sofort gibt's den Pazifik in 400x300 Pixel!