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Montag 16. April 2007

Endspurt

Unser Standort: Vor Anker in La Playita de Amador, Isla Culebra, Panama City, Panama

 

Wenn man keine Arbeit hat, dann macht man sich eben welche. Gestern abend schauten spät nochmal Nancy & Ted von der australischen Blackwattle vorbei, um mit uns eine Funkrunde für die Fahrt zu den Galapagos zu vereinbaren. Dabei unterhielten wir uns natürlich auch über die Verproviantierung und Nancy hatte ein paar Tips für uns, wie sich Obst besser hält: Man wasche alles Obst und Gemüse in Chlorbleiche (natürlich verdünnt) und trockne es dann an der Sonne. Sobald alles trocken ist, können Zitrusfrüchte in Alufolie und Äpfel in Butterbrotpapier verpackt werden.

 

Na super, da hat Michaela heute ja einiges zu tun, um unser Warenlager zu konservieren. Das war so nicht geplant und wirft natürlich wieder alles über den Haufen. Außerdem muß nun zuerst Alufolie und Gefrierbeutel gekauft werden. Volker hat sich gestern im Supermarkt leider vergriffen.

 

Aber das passt ja ganz gut, denn Volker muß ohnehin zum Ausklarieren und kann dann die Besorgungen auf dem Weg machen. Das Klarieren funktioniert auch hier wieder einfach und problemlos ohne kostspieligen Agenten. Man muß nur wissen, wo man hin muß: Zuerst zur Muelle 18 und dort zur Handelsmarine einen Antrag auf die Ausstellung einer Ausklarierung (Zarpe) stellen. Damit zur Port Authority, die dann das Zarpe ausstellt. Alles klappt wunderbar, die Beamte sind super höflich, hilfsbereit und freundlich. Noch nicht einmal ein Formular muß man ausfüllen, das wird alles für einen erledigt. Und wenn man mal nicht weiß, wo man als nächstes hin muß, dann bringen einen die Beamten schon auch einmal ins nächste Büro. Klasse!

 

Zum Schluß steht nun noch die Immigration auf dem Programm. Davon gibt es eine Niederlassung am Balboa Yacht Club und eine an der Flamenco Marina, für die sich Volker entschließt. Und hier gibt es den ersten kleineren Problempunkt. Als die Dame in die Pässe schaut und die Einreisestempel von Porvenir in den San Blas Inseln sieht, meint sie, so gehe das ja nicht. Wo denn unser Visum sei? Visum, wieso welches Visum?? Wenn wir in Porvenir einklarieren, dann müssten wir später in Colon ein Visum für 10 USD besorgen, werde ich aufgeklärt. Und das Visum gibt's hier natürlich nicht.

 

Fieberhaft suche ich nach einer Lösung uund überlege schon, ob vielleicht 10 USD angewandte Entwicklungshilfe von Hilfe sein könnten. Da kommt es mir und ich zeige der Dame unseren Einreisestempel vom Tocumen Airport. Da seine wir doch ganz normal eingereist, Porvenir war viel früher und ich sei der Meinung, wir bräuchten also kein Visum, sonst hätte man uns ja wohl am Flughafen schon nicht rein gelassen. Ein Lächeln geht der Frau übers Gesicht. Ja stimmt! Damit kann sie legal ihren Stempel in unseren Pass hauen und die bösen Buben sind diejenigen, die uns überhaupt am Flughafen ohne Visum haben ausreisen lassen. Wir zwinkern uns zu...

 

Jetzt muß nur noch das Obst behandelt und eingepackt werden sowie 180 Liter Diesel per Kanister getankt werden. Eine Riesenschweinerei! Vielleicht hätten wir doch besser mal LA GITANA an die Tankstelle verlegt, aber Volker wollte unbedingt den Diesel in den Kanistern verwenden. Besser wird der schließlich auch nicht.

 

Und jetzt bricht der blanke Abfahrtswahnsinn aus. Alles muß mal wieder verstaut werden, ein allerletztes Mal ins Internet-Café, Dinghy hoch, alles festlaschen... Jetzt sind wir startklar für morgen früh. Und dann geht es erst einmal einen Tagesschlag zu den Perleninseln (Las Perlas).

 

Bilder des Tages:

- In diesem malerischen Eck des Containerhafens versteckt sich die Handelsmarine und der Port Captain. Gut, dass ich den Taxifahrer warten ließ, ansonsten wäre ich aus dem Riesenareal nie mehr rausgekommen!

- Die Steuerbordseite unseres voll ausgerüsteten Mini-Markts im Vorschiff. Wenn wir in den Marquesas eintreffen, können wir wahrscheinlich jedem ansässigen Supermarkt Konkurrenz machen. Uns würde mal interessieren, wie viele Regalmeter wir mit unserem Sortiment wohl füllen können. Sicher an die zwanzig...

- Die Co-Skipperin und Chefin über den Proviant strahlend in ihrem sauber eingeräumten Warenlager