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Samstag 14. April 2007

Sicherheit geht vor

Unser Standort: Vor Anker in La Playita de Amador, Isla Culebra, Panama City, Panama

 

Wie immer vor einer langen Segelstrecke - die letzte war die Atlantiküberquerung ;-) - überprüfen wir alles: das Rigg, die Terminals, am Mast die Blöcke und Falle usw. Mit der Lupe werden die Wanten und Terminals auf Haarrisse untersucht, obwohl wir eigentlich sicher sind, dass wir nichts finden, denn unser Rigg ist ja erst 19 Monate alt. Dennoch beruhigt eine genaue Inspektion von Deck aus und in den Masten.

 

Immerhin stellen wir ein paar Schwachstellen fest, die es zu beheben gilt. So reibt die Reling sowohl an den vier Unterwanten des Großmastes wie auch an den Terminals. Also muß unsere massive Seereling unter Aufbietung aller Kräfte nach aussen gebogen werden und der untere Relingsdurchzug gelockert werden, dass keine so hohe Spannung mehr auf den Terminals reibt. Gut so! Nochmal rechtzeitig erkannt, denn weitere 10.000sm wäre das wahrscheinlich nicht mehr gut gegangen.

 

Abends sind wir schlagkaputt und haben ein neues physikalisches Gesetz entdeckt. Wir nennen es mal das Paradoxon der langen Segelstrecken. Je länger die vor einem liegende Segelstrecke, umso kürzer ist die Zeit, um die immer länger werdende Jobliste abzuarbeiten. Dies noch und das noch. Letzte Besorgungen und Verbesserungen am Schiff. Ausklarieren, Diesel und Gas organisieren. Nicht von ungefähr lautet ein weiteres Gesetz unter Fahrtensegler: Du fährst immer einen Tag später los als geplant. Das wollen wir mal nicht hoffen!

 

Um noch ein wenig von unserem Landzugang zu profitieren gehen wir abends noch nett japanisch essen. Direkt am Causeway hinter unserem Liegeplatz gibt es nämlich einige Restaurants und Geschäfte, die zum verweilen und flanieren einladen. Die Zeit mit günstig Essen gehen ist ja nun auch bald vorbei, sobald wir Mittel- und Südamerika hinter uns gelassen haben. Und so schlagen wir uns in die Meute an Ausflüglern, die hier jedes Wochenende einfällt.

 

Bilder des Tages:

- Sherlock Holmes auf der Suche nach kritischen Haarrissen. Zum Glück nichts gefunden! Kombiniere, Schiff ist in einem ausgezeichneten Zustand

- Während Colon eine recht heruntergekommene Stadt ist, zeigt sich Panama City als Metropole. Die hier ansässigen 250 Banken haben hier einige Hochhäuser hochgezogen und eine recht imposante Skyline erzeugt. Die Herkunft des Gewinns der hiesigen Banken ist allerdings reichlich dubios. Viel Geld ist natürlich Schwarzgeld von Steuerflüchtlingen oder Drogengeld, denn Panama hat eine noch besseres Bankgeheimnis als die Schweiz. Allerdings sind die hier ansässigen Banken natürlich alles internationale Banken wie Deutsche Bank, City Bank, HSBC oder UBS. Pecunia non olet!