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Mittwoch 18. April 2007

Durch die Brandung zur Legende

Unser Standort: Vor Anker vor der Isla Contadora, Las Perlas, Panama

 

Um 11:15 Uhr tauchen wir heute gemeinsam mit Gisela und Holger bei der Amateurfunklegende Günter auf, der seit zig Jahren hier auf Contadora lebt und Segler in der Karibik und im Pazifik per Funk betreut. Der Kölner hat sich gemeinsam mit seiner Frau Susanne, drei Dalmatinern und einer Menge Katzen in einem sehr hübschen Bungalow eingerichtet. Seine schon von weitem zu sehenden Amateurfunkantennen weisen uns den Weg.

 

Wir werden sehr herzlich aufgenommen, auch wenn Günter nach langer Nacht gerade erst aufgestanden ist. Nachts ist eben die beste Zeit zum "DXing", dem Funk über lange Strecken. Nun sitzen wir aber auf der hübschen und luftigen Terrasse und unterhalten uns über Gott und die Welt. Bobby Schenk und Rollo Gebhardt sind die Themen. Außerdem die Ole Hoop und die SY Verena III, unsere Freunde aus Lanzarote, die bereits in Neuseeland sind. Fußball und Formel 1 folgen sowie natürlich alle möglichen Tips für die optimale Einstellung unserer Funkanlagen.

 

Und da hat Günter, seines Zeichens mehrfacher Weltmeister im Funken, natürlich einige Tips auf Lager. Als Holger dran ist, seine Anlage zu beschreiben, kriegt er gleich richtig sein Fett weg: "Das ist schon mal Mist. Du brauchst keine Seefunkanlage, Amateurfunkanlagen können alles, besser und billiger!" "Bei der Verlegung des Antennenzuleitung hast Du schon einmal alles falsch gemacht!" Man kann nicht gerade behaupten, dass Günter mit seiner Meinung hinter dem Berg hält. Aber egal. Für heute abend bestellt er uns aufs Pacific Island Net, um unsere Funkanlagen zu testen. Und obwohl wir doch so ziemlich falsch gemacht haben, sind unsere Anlagen in Ordnung ;-)

 

Lange sitzen wir bei Günter. So lange, dass auch die Gammeldansker heute nicht mehr wie geplant auslaufen wird. Also nehmen wir uns die Zeit zu einem späten Lunch bzw. frühen Dinner im Restaurante Romantico, das ein Österreicher betreibt. Irgendwie ist hier alles in deutschsprachiger Hand. Während nun gemütlich auf der nächsten Terrasse sitzen, kommt die Flut. Und im Moment ist hier Springtide, d.h. das Wasser steigt besonders hoch. Als erstes müssen wir nun schnell unser Dinghy retten, das wir zwar 100m den Strand hochgeschleppt hatten - aber eben nicht weit genug. Und dann wurde es lustig.

 

Denn durch das Hochwasser gab es urplötzlich eine richtig fiese Brandung durch die mit dem Dinghy nur mit Mühen und Gefahren durchzukommen war. Nach einer ausgiebigen Analyse der Situation entschieden wir uns, dass Volker zunächst alleine mit dem wertvollen Laptop durch ein zeitliches Loch in der Brandung fährt und dann Michaela, Gisela und Holger einzeln abholt. Gesagt, getan. Alles geht gut, bis Volker Gisela abholt. Da verschätzt er sich bei einer Welle, das Dinghy kommt quer und wenn Volker nicht geistesgegenwärtig rausgesprungen wäre, hätte sich das Dinghy sicher überschlagen. So ist zum Glück nur eine Menge Wasser und Sand drin.

 

Morgen soll's nun weiter gehen mit Ziel Galapagos. Wind ist praktisch keiner, also muß die Eisengenua raus. Und vielleicht ist morgen ja auch die Erkältung besser, die uns beide seit 2 Tagen so richtig schlapp macht. Scheiss Klimaanlagen in Panama...

 

Bilder des Tages:

- Contadora in den Perlen Inseln ist eine beliebte Ferieninsel mit Hotels und hübschen Wochenendhäuschen. Die Islas Perlas sind als Urlaubsort der Panamesen so beliebt, weil es hier im Unterschied zum Festland nur sehr wenig regnet.

- Die weithin sichtbaren Antennen auf Günters Bungalow weisen uns den Weg zu ihm.

- Auch eine Art, seine Nummernschild zu personalisieren: Günters Rufzeichen

- Günter ganz entspannt in seiner Funkbude. 7 Antennen, mehrere vollwertige Anlagen und zwei Verstärker mit jeweils 2,4kW. Nur uns empfiehlt er, nur mit 20-40 Watt zu senden ;-)