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Freitag 27. April 2007

Fish at last, fish at last, we have a fish at last!

Unser Standort: Angekommen in Puerto Ayora, Santa Cruz, Galapagos-Inseln

Seit Panama gesegelt: 947sm

Noch zu segeln: 0sm

 

Wer hätte denn das gedacht? Nach beinahe 950sm ohne Angelerfolg hat es nun doch noch geklappt. Gerade als Volker im Morgengrauen die Angel einholen wollte, um unser Ankermanöver vorzubereiten, biß nochmal ein Fisch an. Und was für einer! Ein herrlicher Gelbflossen-Thunfisch von 80cm Länge und mit 7kg Gewicht. Das gibt Sushi satt heute abend.

 

Mit Sonnenaufgang erreichen wir dann die Hobb's Bay auf San Cristobal, in der die Gammeldansker seit gestern abend bereits vor Anker liegt. Eigentlich ist es auf Galapagos ja strengstens verboten, außerhalb der Stadthäfen irgendwo zu ankern. Aber wir hatten den Tip mit der Hobb's Bay vorgestern auf der Funkrunde mit Günter erhalten. Angeblich ist die Bucht absolut einsam und es kommt nie einer vorbei, so dass wir planen, dort illegal zwei Nächte zu bleiben.

 

Der Blick mit dem Fernglas zum Sandstrand enthüllt dann neben zahlreichen Spuren von eierlegenden Schildkröten aber leider auch ein Zeltcamp von Biologen, wie wir vermuten. Hhhmmm, einsam haben wir uns anders vorgestellt. Unsere Ankunft wird dann auch intensiv vom Strand aus mit einem Feldstecher verfolgt, was uns ein wenig nervös und nachdenklich macht. Was, wenn die uns bei den Behörden verpfeifen. Dann kann es richtig unangenehm und teuer werden. Sogar die Konfiskation des Schiffes droht. Das stehen wir nervlich nicht durch und beschliessen nach dem Frühstück gleich wieder Anker auf zu gehen und nach Puerto Ayora auf Santa Cruz zu dieseln, wo wir am späten Nachmittag auch ankommen.

 

Ruth und Angus von der Do It erwarten uns bereits und helfen uns freundlicherweise mit dem Heckanker, der LA GITANA in Schwellrichtung halten soll, so dass wir nicht zu sehr rollen. Wir quatschen mit den Beiden natürlich gleich los, aber sie sind zum Abendessen verabredet. Die Einladung mitzukommen lehnen wir für heute dankend ab. Das wäre jetzt zu hektisch und außerdem sind wir doch ein wenig müde. Aber frisches Sushi vom Thun darf's dann heute abend doch noch sein...

 

+ + + + IMPRESSIONEN UNTER SEGELN + + + + + + + + HEUTE: Antiklimax Ankunft

Das Ankommen nach einer längeren Segelstrecke ist jedes Mal ein wenig ein Anti-Höhepunkt. Wir haben die Ruhe, die Einsamkeit und den stetigen Bordrhythmus in uns aufgenommen und segeln friedvoll und ohne Hektik dahin. Nach ein paar Tagen entsteht immer das Gefühl, dass es ruhig ewig so weitergehen dürfte. Und dann ist es schon wieder zu Ende. Eine neue Welt wartet. Wir müssen uns neu orientieren, alles ist fremd, laut, schaukelig, hektisch und am Funk wird dauernd gequasselt. Ach, wie sehr sehnen wir uns die Stille unter Segeln zurück.

 

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Bilder des Tages:

- Als wir uns dem Ankerplatz in der Hobb's Bay nähern, dürfen wir zum ersten Mal das wirklilch besondere an den Galapagos-Inseln erleben. Ein Rotfußtölpel macht es sich bei uns auf dem Bugkorb bequem (irgendwann haben wir es zur Zeit mit Vögeln, oder?) und putzt sich gemütlich das Gefieder. Neugierig wie wir sind, nähern wir uns natürlich immer weiter. Und der Vogel zeigt keine Spur von Scheu. Er lässt uns auf Centimeter an sich herankommen und wir haben beinahe das Gefühl, dass wir ihn sogar streicheln könnten. So nahe hat uns noch nie ein Wildvogel an sich herangelassen. Klasse!

- Der erste Thunfisch des Pazifiks für uns! Ein Prachtbursche!!