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Donnerstag 26. April 2007

Äquatortaufe

Unser Standort: Unterwegs von Panama zu den Galapagos Inseln - Tag 8

Seit Panama gesegelt: 867sm

Noch zu segeln: 137sm

Etmal: 135sm

 

Der Äquator, der Nullmeridian! Er teilt die nördliche von der südlichen Hemisphäre. Heute haben wir ihn übersegelt. Zum ersten Mal in unserem Leben. Es war richtig spannend als wir das GPS beobachteten, wie es von 00°00'001N auf 00°00'000S umsprang. Juchuu! Wir sind auf der Südhalbkugel angekommen. Das ist natürlich Grund zu feiern. Aber da es für uns beide das erste Mal war, erfolgte natürlich zuerst die Äquatortaufe.

 

Zum Glück sind die rauen Sitten der alten Großsegler und der Berufsschiffahrt bei uns kein Bordprogramm. So lief das Ganze in einigermassen gesitteten Bahnen ab. Michaela durfte die Rolle Neptuns übernehmen und wurde mit Rasierschaum, Kohlblättern, einem Dreizack, einem Netz und in einem fliegenden Fisch verkleidet (s. Bild des Tages). So durfte sie die Taufe von Volker mit dem eiskalten Wasser des Humboldtstroms vornehmen. Ein ganzer Kübel sehr frischen Äquatorwassers wurde über Volker ausgeleert, der ganz schön quiekte. Anschließend war dann Michaela dran. Ihr wurde zunächst der Bart abrasiert bevor sie kräftig mit dem kalten Äquatorwasser gewaschen wurde. Jetzt ist nur noch die Frage offen, wer lauter gequiekt hat...

 

Aber wir haben keine Zeit zu verweilen und segeln weiter mit dem bisschen Wind, das wir haben Richtung Galapagos. Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen. Die Gammeldansker hat dagegen beschlossen, den Motor wieder anzuwerfen und heute durchzumotoren, um San Cristobal heute noch beim letzten Büchsenlicht zu erreichen. Wir wollen dagegen weiter segeln und bereiten uns für eine weitere Nacht auf See vor. Wenn alles gut läuft, sind wir morgen bei Sonnenaufgang in der Hobb's Bay auf San Cristobal.

 

+ + + + IMPRESSIONEN UNTER SEGELN + + + + + + + + HEUTE: Wo sind nur die Fische??

Nährstoffreiches Wasser soll der Humboldtstrom anspülen. Eine ideale Voraussetzung für viele und große Fische, von denen wir ursprünglich glaubten, dass wir sie im Pazifik eigentlich nur aufsammeln müssten. Wir träumten schon von Mahi-Mahi in karamellisierter Zitronen-Weißwein-Reduktion, Wahoo provenciale und Shushi vom Thunfisch. Zumindest Volker träumte schon davon. Doch das Meer ist wie leergefegt. Seit Tagen tut sich absolut nichts an der Angel. Wo sind die Schuppentiere denn alle hin? Ist hier gerade Urlaubszeit und die sind alle verreist oder sind alle Fische im Beiss-Streik? Wir müssen wohl mal eine Beschwerde bei der Fischgewerkschaft einreichen...

 

+ + + +

 

Bilder des Tages:

- Wir sind auf dem Äquator!!

- Michaela mimt überzeugend Neptun für unsere Äquatortaufe. Seit dem führen wir auch die Zweitnamen Knurrhahn (Michaela) und Dolphin (Volker)