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Samstag 28. April 2007

Willkommen auf Galapagos

Unser Standort: Vor Anker in der Academy Bay, Puerto Ayora, Santa Cruz, Galapagos-Inseln

 

Zum Frühstück schnaubt und prustet es heute neben unserem Schiff und eine Pelzrobbe steckt neugierig ihren Kopf aus dem Wasser. Flatsch, flatsch, flatsch stürzen sich außerdem die Tölpel und Pelikane neben uns sturzjagend ins Wasser. Während wir bisher dachten, die Pelikane seien die tollkühnsten Sturzjäger, müssen wir unser Urteil hier revidieren. Die Höhe, aus der sich die Tölpel in Todesverachtung aufs Wasser stürzen ist beängstigend. Aus bestimmt 20m bis 30m Höhe geht es im Sturzflug hinunter und dann optimal stromlinienförmig durch die Wasseroberfläche. Sie machen weniger Spritzer als ein Olympiasieger im Turmspringen. Das geht ja schon einmal gut los.

 

Nach dem Frühstück wollen wir erst einmal einklarieren. Tausend Horrorstories von korrupten, unhöflichen und raffgierigen Beamten, exorbitanten Gebühren und Willkür bei der Dauer des erlaubten Aufenthaltes kursieren seit Panama unter den Seglern. Und wie immer zeigt sich: Alles nur Geschwätz! Die Soldaten der ecuadorianischen Navy, die hier die Aufgabe des Hafenkapitäns übernehmen, sind mal wieder ausgesucht freundlich, zuvorkommend, nett und erklären uns alles. Jede Gebühr und welche davon nach Tonnage abgerechnet wird, dass wir 20 Tage mit dem Schiff hier bleiben dürfen, aber nur in Santa Cruz ankern dürfen, etc. Selbst sein bestes Sonntagsenglisch kramt Sr. Vela hervor. Um 196 USD ärmer sind wir im Besitz der Aufenthaltsgenehmigung für 20 Tage in Puerto Ayora.

 

Die Polizei, die die Immigration übernimmt und uns Stempel in den Pass haut, ist ein bisschen weniger korrekt. Die 30 USD, die wir hier bezahlen, gehen ohne Quittung an den jungen Beamten. Anscheinend gibt es mal eine Quittung, mal keine und die Kosten variieren zwischen 15 und 20 USD pro Kopf. Was soll's, wenigstens war auch er sehr freundlich und wünscht uns einen tollen Aufenthalt auf Galapagos.

 

Der erste Rundgang durch Puerto Ayora zeigt uns ein typisches Grenzgängerdorf, an dem sich die Wege von Rucksacktouristen und reichen Pauschalabenteuerurlauber schneiden. Ein ganz ähnlicher Ort wie z.B. Ushuaia, Puerto Natales, Leh usw. Uns gefällt's auf den ersten Blick ganz gut und auch die Preise in den Restaurants sind mehr als erschwinglich. Für 7 USD gibt es ein Mittagessen mit Getränken für zwei Personen und das war noch nicht einmal das billigste Restaurant.

 

Nach einer längeren Segelstrecke erwartet aber auch LA GITANA ein wenig Aufmerksamkeit und so befreien wir sie am Nachmittag von der Salzkruste, die alles überzieht, um anschließend ruhigen Gewissens mit den Crews der Do It, Bess und Gammeldansker in die Pizzeria Henan zu gehen und Wiedersehen und gleichzeitig Abschied zu feiern. Denn die Do It und die Bess laufen morgen bereits zu den Marquesas aus.

 

Bilder des Tages:

- Akribisch wird LA GITANA von der Salzkruste befreit, die die Spray während der Überfahrt überall hinterlassen hat

- Puerto Ayora ist der Touristenstützpunkt auf Galapagos mit der besten Infrastruktur, den meisten Hotels und Restaurants, den meisten Ausflugsbooten und und und...