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Montag 16. Mai 2005

Solidaritäts-Pfingst-Montag

Unser Standort: Hyères – und das noch bis 20 Juli…

 

 

 

Nicht nur die anstehende Volks-Abstimmung über die EU-Verfassung am übernächsten Sonntag (die Tendenz geht derzeit eher zum Nein und die Popularitätswerte von Befürwortern wie Chirac und Jospin sinken) sorgt in der Grande Nation für viel Aufregung. Auch der Pfingst-Montag spaltet die Grande Nation: Im Zuge verzweifelter Anstrengungen, die Wirtschaft anzukurbeln und die Sozialleistungen gegen zu finanzieren hat die Regierung den Pfingst-Montag als gesetzlichen Feiertag gestrichen (kommt uns das nicht irgendwoher bekannt vor??). Resultat ist, dass die Beamten arbeiten müssen, in manchen Unternehmen der Tag zum Abbau von Überstunden genutzt wird, andere einen Tag Sonderurlaub gewähren und wieder andere völlig normal arbeiten müssen (dürfen muß man heute ja wohl sagen – auch in Frankreich). Das ganze nennt sich dann „Lundi de solidarité“ – Montag der Solidarität. Wie war das noch mit Rauchen für die Rente?

 

 

 

Die Solidarität zeigt sich für uns heute in zahlreichen Anrufen unserer Freunde aus der Heimat. Schön ist es zu wissen, dass jemand an uns denkt! Wir freuen uns wirklich über jeden Anruf und jede Mail und versprechen auch, in gebührlicher Zeit zu antworten!

 

 

 

Wir statten derweil dem benachteiligten Teil der französischen Bevölkerung, die arbeiten muß, einen Besuch ab und gehen zur lokalen Amel-Vertretung, um den Kostenvoranschlag für das neue Genuaprofil abzuholen. Er liegt zum Glück in dem Rahmen, den wir schon erwartet hatten, auch wenn er uns ein kleines zusätzliches Loch ins Budget reißt.

 

 

 

Der Nachmittag wird dann wieder auf LA GITANA zugebracht (wenn’s hier noch wärmer wird, müssen wir unseren Rhythmus deutlich ändern und früh morgens am Schiff arbeiten. Aber andererseits ist es so schön, die Morgen auf unserer Terrasse zu geniessen. Wir werden sehen.)

 

 

 

Michaela muß Strafarbeit machen und die ganzen Schrauben sortieren, die sich im Laufe der Jahre so auf LA GITANA angesammelt hatten. Zuerst werden sie mit einem Magneten auf Inox und Stahl untersucht (Inox ist nicht magnetisch). Danach nach Größen sortiert und in Kästchen verpackt. Nach 6 Stunden sind 95% der Schrauben geordnet und wir haben einen Überblick, was wir so haben. Michaelas Geduld: einfach bewundernswert. Volker hätte die Schrauben wahrscheinlich nach 10 Minuten über Bord gekippt und alles neu gekauft.

 

 

 

Volker macht sich derweil an die Projektierung des Einbaus des Wassermachers. Spannend: Das erste Teil, was nicht ersetzt werden, sondern unsere Kisten leeren wird. Allerdings ist das ganze dann auch wieder nicht so trivial, wie es zu Anfang aussah: Wohin mit den ganzen Filtern, wohin die Förderpumpe, wohin die Hochdruckpumpe, die Membran, das Schaltpaneel? Antworten haben wir gefunden. Ob’s die richtigen waren, werden wir erst erfahren, wenn LA GITANA schwimmt und wir das Wunderwerk der Technik das erste mal anschmeissen.

 

 

 

Bild des Tages:

 

Strafarbeit: Die guten (Inox) ins Töpfchen, die schlechten schmelzen wir ein und werden reich… (wäre bei den derzeitigen Stahlpreisen und dem Vorrat an Schrauben zumindest möglich)