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LOGBUCH
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Montag 23. Mai 2005

Traum und Frust

Unsere Position: Immer noch Hyères

 

 

 

Wir haben beschlossen, dass wir morgens etwas früher aufstehen und anfangen müssen. Grund ist zum einen die Zeit, die uns ein wenig in den Händen zerrinnt sowie die zunehmende Hitze am Mittag und Nachmittag.

 

 

 

Der Deal lautet: Michaela besorgt Baguette zum Frühstück und Volker steht dafür ohne sich lange zu zieren relativ zügig auf. Für heute klappt das schon ganz gut.

 

 

 

Bevor wir aufs Schiff gehen, müssen wir noch ein paar Sachen in Geschäften zurückgeben, die wir uns übers Wochenende ausgeliehen hatten. Bei Voiles Russo kommen wir dabei mit Rene, einem der Geschäftsführer ins Gespräch, der total begeistert von unserer geplanten Weltumsegelung ist. Er selbst hat vor einem dreiviertel Jahr seine bisherige Existenz als Versicherungsmakler in Grenoble aufgegeben, ist nach Hyères gezogen und hat sich bei Voiles Russo eingekauft – und sich so seinen Traum erfüllt. Wir nehmen ihn dann auch gleich mit zu LA GITANA, um den von der Segelwerkstatt Stade fehlerhaft gelieferten Top-Beschlag unseres Harken-Rutschersystems am Großsegel zu inspizieren und die nicht mit gelieferten Bolzen zu besorgen. Bereits eine Stunde, nachdem er wieder im Büro ist, ruft er schon wieder an und meldet, dass er die Teile bei Harken bestellt hat.

 

 

 

Ansonsten sind die T-Stücke für den Einbau der Cockpit-Dusche immer noch nicht eingetroffen. Das heißt sie kann wieder nicht fertiggestellt werden. Was denn dann jetzt tun? Um mit der Elektrik anzufangen, müssen erst zahlreiche Sachen wieder verstaut werden. Das geht aber nicht, da überall noch halbfertige Schläuche raushängen, zu deren Finalisierung noch irgendein Teil fehlt, das gerade nicht lieferbar ist.

 

 

 

Dann bleibt also nur noch der Belüftungsschlauch für den Motor, auch wenn wir dazu eigentlich absolut keine Lust hatten. Der Ausbau des alten geht zügig von statten und auch die neuen lassen sich bis auf einen relativ problemlos wieder anbringen. Aber der letzte hat es in sich. Volker sitzt mal wieder total frustiert in der Backskiste und ärgert sich, dass die neuen Schläuche alle nicht auf das alte, auf unserem Schiff installierte System passen. Wir probieren es mit mit roher Gewalt und mit Vaseline. Aber keine Chance: der Schlauch ist zu klein für den Stutzen, auf den er muß. Schließlich hat Michaela die zündende Idee und wir basteln uns aus einem übrig gebliebenen Rohrstück einen Reduktionsstutzen und schwups der Schlauch sitzt. Wenigstens ein Teil für heute zu Ende gebracht. Die Dusche in der vorderen Nasszelle haben wir nämlich auch nicht geschafft. Verdammt, wie viele verschiedene Anschlußgrößen gibt es eigentlich? Eineinhalb Zoll, ein Zoll, dreiviertel, einhalb, dreiachtel und dann noch irgendwas dazwischen, das kein Mensch kennt. Und wieso ist eigentlich ausgerechnet bei uns nie ein Standardteil passend. Also auch hier wieder auf die Suche gehen.

 

 

 

Nach Einbau eines neuen Lautsprechers im Salon (an den anderen kommen wir leider nicht hin, da steht die Windsteueranlage davor) geht es dann um 16:00 Uhr relativ frühzeitig von Bord.

 

 

 

Internet steht mal wieder auf dem Programm und wir tragen die letzten drei Wochen an Logbuch nach, denn leider funktioniert das automatische Einlesen immer noch nicht.

 

 

 

FRUST!

 

 

 

Für heute ist es echt genug, wir wälzen in Gedanken nur noch, was als nächstes zu tun ist. Daher gönnen wir uns bewusst eine Auszeit und entspannen den Rest des Abends mit Lesen – und denken auch tatsächlich nicht mehr ans Schiff…

 

 

 

Bild des Tages:

 

Frustrierter Skipper beim erneuten Abtauchen in die Backskiste