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Donnerstag 26. Mai 2005

Die Spiele mögen beginnen

Unser Standort: Hyères

 

Morgens fährt Volker noch mal schnell alleine ins Industriegebiet La Garde, um die verbleibenden offenen Posten zu besorgen. Danach beginnt unser Wochenende. Denn die nächsten Tage feiert La Londe die vierzigjährige Verschwisterung mit Walluf, Michaelas Heimatgemeinde. Und zu diesem Anlass reisen über 150 Wallufer, darunter auch Michaelas Eltern, nach La Londe, um an den Festivitäten teilzunehmen. Und als aktuelle Botschafter Wallufs vor Ort, sind wir natürlich auch fest eingeplant.

 

Wir schmeissen uns zum ersten Mal seit 3 Woche ein wenig in Schale und starten mit einem Mittagessen in der La Comtesse. Es gibt Paella und Michaela trifft einige Bekannte aus ihrer Jugend wieder. Angeregte Gespräche ergeben sich, aber natürlich ist dann doch unsere bevorstehende Weltumsegelung immer wieder das Thema Nummer eins. Noch wird’s uns nicht zu langweilig, darüber zu reden. Allerdings wäre es langsam schön, wenn wir nicht immer nur im Futur von unseren Erlebnissen berichten müssten, sondern auch schon ein wenig Perfekt einflechten könnten. Der Fortschritt der Bootsrenovierung lässt allerdings höchsten den Imperfekt an ein paar Stellen zu ;-)

 

Danach werden die Duschgrätings auf unserer Terasse abgeschliffen und mit Teak-Restorer bearbeitet. Volker arbeitet dabei leichtsinnigerweise mit nacktem Oberkörper. Sinn war, den bislang noch weißen Körperstellen dosiert Sonnen zuzuführen. Aber nach nur einer Stunde brennt es schon und wir haben den ersten Sonnenbrand unserer Weltumsegelung. Gott sei Dank noch in einem milden Stadium. Das soll uns eine Lehre sein, mit der Sonneneinstrahlung hier im Süden ist wirklich nicht zu spassen.

 

Das Eintreffen von Michaelas Eltern am späten Nachmittag wird dann sogleich zur Beendigung der unangenehmen Tätigkeiten wie Schapps lackieren genutzt. Wir freuen uns sehr über den Besuch und das nicht nur, weil die Eltern die lange erwarteten Ersatzteile dabei haben. Während Michaela ihre Geburtstagsgeschenke auspackt, ist es für Volker wie Weihnachten, als er ein Ersatzteilpaket nach dem anderen aufreißt.

 

Den Vollmond dürfen wir abends dann gemeinsam mit Michaelas Eltern auf der Veranda von Mireille und André bei einem sensationellen Abendessen geniessen. Geschichten aus der vierzigjährigen Geschichte der Verschwisterung von La Londe und Walluf machen die Runde und wir lachen viel und laut.

 

Die Rückkehr in unser Appartement zu mitternächtlicher Stunde wird dann durch einen Großeinsatz der Polizei zur Bekämpfung von Alkohol am Steuer etwas behindert. Wir waren vorgewarnt, haben das Auto stehen gelassen und sind gelaufen. Zahlreiche andere Gäste aus Walluf berichteten allerdings am nächsten Tag, dass sie auf der Heimfahrt von den „Gasteltern“ ins Hotel zum Teil mehrfach kontrolliert wurden und auch mehrfach blasen mussten. Die französische Offensive gegen Verkehrstote wird nun schon seit beinahe zwei Jahren mit einer unglaublichen Konsequenz, massiven Kontrollen und drakonischen Strafen durchgezogen. Über die Maßnahmen kann man geteilter Meinung sein, aber die Statistik vermeldet eine signifikante Reduzierung der Verkehrstoten und auch subjektiv fahren die Franzosen wesentlich gesitteter. Verkehrszeichen und Geschwindigkeitsbegrenzungen sind nun durchweg nicht mehr unverbindliche Empfehlungen.

 

Bild des Tages:

Der Vollmond scheint durch die Zweige einer Pinie (?)