Unser Standort: Vor Anker vor St. Anne, Martinique

Wenn wir nicht täglich unsere Pläne über den Haufen werfen können, dann sind wir nicht glücklich. Aber wer kann das schon so gut, ohne größere Konsequenzen befürchten zu müssen. Also machen wir weidlich Gebrauch von unserem Privileg. Anstatt nach St. Pierre zu segeln, gelüstet es den Eltern heute plötzlich nach festem Boden unter den Füßen.

Wo finden wir hier jetzt ein nettes Hotel, in dem die beiden Wohnen können und vor dem wir einfach Anker werfen können. Die Wahl fällt auf St. Anne. Direkt an der Ankerbucht soll es dort ein Hotel geben und der Telefonanruf bestätigt, dass sie noch Zimmer frei haben. Also nix wie Anker auf!

Als wir aus der Bucht auslaufen, wird der Wetterbericht mal wieder lächerlich gemacht. Angekündigt waren 3 Beaufort aus Südost. Draussen bläst es mit 6 Beaufort (doppelte Windgeschwindigkeit gleich vierfacher Winddruck!)!. Wenigstens die Richtung stimmt mit der angekündigten überein. Also gegenan motoren mit dem Groß im 1. Reff.

Als wir den Rocher de Diamant passieren, können wir abfallen, die Genua setzen und nach St. Anne aufkreuzen. Für uns ist das ein ganz besonderer Moment. Hier haben wir vor 3 Jahren beschlossen, dass wir tatsächlich zu einer Weltumsegelung aufbrechen wollen, als wir hier ein Schiff für 2 Wochen gechartert hatten. Und nun sind wir tatsächlich auf eigenem Kiel hier, haben den Atlantik bezwungen und eine anstrengende Schiffsrenovierung hinter uns gebracht. Und nun segeln wir mit unserer LA GITANA Richtung St. Anne - gegen den Wind zwar, aber immerhin: wir segeln!

Das Schiff legt sich schwer auf die Seite, denn obwohl wir Südost haben, müssen wir hart an den Wind. LA GITANA macht das wenig aus. Nicht so Volkers Vater. Der erweist sich als nicht ganz seefest und beginnt kurz nach dem Segel setzen mit dem Fische füttern. Am Abend ist aber alles schon wieder vergessen, und wir schwelgen am Hotelbuffet.

Bild des Tages:

Wir langweilen Euch zwar wahrscheinlich - aber die Sonnenuntergänge sind einfach ein Traum!