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Mittwoch 03. Mai 2006

Domino mit Nebenwirkungen

Unser Standort: Vor Anker vor St. Anne, Martinique

 

Was tut man den lieben langen Tag, wenn man nichts oder nur wenig zu tun hat? Ganz einfach! Man geht an den Strand, setzt sich an eine der Picknickbänke und spielt Domino, eine der Hauptsportarten in der Karibik. Es gewinnt jeweils derjenige, der seine Steinchen am lautesten auf den Tisch knallt. Und da Domino nun eigentlich kein Spiel ist, das für einen Rasta wirklich spannend ist, sorgt man andersweitig für ein wenig Freude am Spiel. Man raucht. Natürlich keine Zigaretten, das wäre zu harmlos. Dope, Haschisch, Gras etc. dürfen es dann schon sein. So wird selbst Domino zu einem unterhaltsamen Spiel.

 

Dass sich die fünf Burschen heute allerdings genau den Picknicktisch ausgesucht haben, an dem bereits Volkers Eltern sassen, sorgte darüber hinaus für einiges an Völkerverständigung aber auch für Entfremdung. Als der eine mitbekommt, dass wir Deutsche sind, geht es los: "Alles klar?" schallt es uns entgegen. Und es stellt sich heraus, dass der Gute ein paar Jahre auf deutschen Schiffen zur See gefahren ist. Außerdem kommt er wie die anderen aus St. Vincent and the Grenadines, genau genommen aus Union Island. So haben Käthe und Heinz dann wenigstens doch noch ein wenig Grendinen-Feeling, obwohl wir doch nicht mit ihnen dorthin gesegelt sind.

 

Im Auto auf der Rückfahrt tritt dann noch die Entfremdung mit der Lebenswelt der Grenadinianer zu Tage. "Sag mal Volker, was haben die Jungs jetzt da geraucht?" fragen mich meine Eltern als hätte ich lange Jahre in der Abhängigenberatung gearbeitet. Ich habe zwar nur Haschisch gerochen, aber angeblich haben sich die Jungs noch irgendwelche Röhrchen in ihre Joints gesteckt. Da muß ich passen. Aber vielleicht weiß ja jemand aus unserer geneigten Leserschaft, was das sein könnte.

 

Ansonsten war heute nochmal ein schwergewichtiger Einkauf angesagt. Unsere Service-Batterien geben nach 6 Jahren Nutzungsdauer nun doch ziemlich schnell ihren Geist auf, so dass wir heute vier neue gekauft haben. In Summe galt es damit über 100kg vom Auto durchs Hotel an den Strand zu schleppen, dort ins Dingy zu verladen und dann auf LA GITANA wieder rauszuwuchten. Um die Hotelgäste nicht vollends zu verstören, haben wir dies kurz vor Mitternacht in einer Nacht- und Nebelaktion durchgezogen. Denn die Blicke zuvor, als wir unsere Kanister mit Sprit durch die Hotelanlage gekarrt haben, liessen doch befürchten, dass gleich eine Anti-Terror-Einheit alarmiert wird, wenn wir jetzt auch noch mit Batterien durch die Lobby marschieren.

 

Bild des Tages:

Heinz ist über eine Stunde lang völlig von den Dominospielern fasziniert. Vielleicht fand er aber auch die Abluft aus den Joints irgendwie anregend. Wir haben jedensfalls erwartet, dass er gleich mitspielt...