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Donnerstag 04. Mai 2006

Explosionsgefahr

Unser Standort: Vor Anker vor St. Anne, Martinique

 

Gut, selbst an einem ganz normalen Morgen bin ich schon ein Morgenmuffel. Ich mag es nicht, wenn man von mir große Konversation am Frühstückstisch erwartet. Und noch weniger mag ich es, wenn man mir schon am frühen Morgen mit Problemen begegnet. Dann kann ich schon mal richtig durch die Decke gehen...

 

Heute Morgen galt es nun, unseren neuen Mietwagen in Empfang zu nehmen. Eigentlich kein Problem, denn Geraldine von Europcar holte mich im Hotel meiner Eltern ab und wir erledigten den Papierkram in ihrer Niederlassung in Bellefont. Dass es überhaupt soweit kam, lag an dem Autovermieter, der das etwas abseits gelegene Hotel meiner Eltern monopolisiert. Selbst für eine Woche Mietdauer war er nicht bereit von seinem unverschämten Preis von 50€ pro Tag abzugehen. Aber gut, wer nicht will, der hat schon. Ist ja auch kein Problem, jemanden zu finden, der in unser Budget passt.

 

Aber dem Vermieter vom Hotel, wir nennen ihn nun der Einfachheit halber mal Roger, hat es nun gar nicht in den Kram gepaßt, dass uns eine andere Autovermietung einen Wagen vermietet. Dem entsprechend war auch urplötzlich der Schlüssel des Wagens verschwunden, den wir gestern von ihm gemietet hatten. Wir hatten ihn am Abend an der Rezeption abgegeben. Und als ich heute Morgen mit dem neuen Mietwagen zurückkomme, werde ich - immer noch im Halbschlaf - von Roger doof von der Seite angequatscht. Wo denn der Schlüssel sei? Er warte seit 9 Uhr! Es sei nicht ausgemacht gewesen, den Schlüssel an der Rezeption abzugeben! Usw.!

 

Ich gehe sofort hoch wie ein Hefeteig. So muß ich mich wirklich nicht von jemanden anquatschen lassen, dessen Dienste ich bezahle! Sofort ist die ganze Hotellobby in Aufregung. Wer hat den Schlüssel? Wo ist er hingekommen? Roger will 150€ Strafgebühr für den verlorenen Tag! Ich sage, er könne mich mal... Die Rezeptionistin ruft den Nachtportier an, um zu erfahren, wo er den Schlüssel hingetan hat. Doch dort ist er nicht. Es geht hin und her. Die Anreden werden immer intimer. Schließlich nimmt sich die Empfangsdame ein Herz und geht nochmal zu Roger. Nach 10 Minuten taucht er wieder in der Hotellobby auf. Es sei alles gut, er haben den Zweitschlüssel gefunden.

 

Den Zweitschlüssel?!? Das kann und will ich nicht glauben. Also gehe ich nochmal hinterher und stelle ihn zur Rede. Wo er den Schlüssel herhabe. Das sei doch nie im Leben der Zweitschlüssel. "Äh ja", kommt es mir entgegen, "ich habe den Schlüssel an der Türschwelle gefunden, da hat ihn wohl jemand durchgeschoben." Da reicht's mir endgültig! Ich erwarte eine Entschuldigung von Roger für den Ton, den er mir gegenüber angeschlagen hat. Die kommt ihm natürlich nicht über die Lippen. Anstatt dessen Schuldzuweisungen, was wir alles falsch gemacht hätten. Was ich darauf erwiderte, erspare ich euch lieber. Fest steht nur, dass es nun auf Martinique zwei neue Bluthochdruck-Patienten gibt...

 

Trotz des miesen Starts in den Tag, verlief der Tag dann trotzdem noch sehr nett. Wir haben am Morgen die 4 neuen Service-Batterien-Batterien eingebaut und sind mit Käthe und Heinz am Nachmittag an den Plage des Salines gefahren, wo wir ausgiebig den verlorenen Schlaf der letzten Nächte nachgeholt haben. Und am Abend haben wir dann fantastisch im Le Sud gegessen. Der Service war genau das Gegenteil von Roger heute Morgen.

 

Bilder des Tages:

Auch heute war wieder eine Großrazzia bei den Fischen angesagt.

- In Teamarbeit holen die Fischer das Netz an den Strand

- Darin befinden sich auch eine Menge Kugelfische, die seperat abtransportiert werden. Wahrscheinlich zum Präparator, da sie nicht so ohne weiteres geniessbar sind

- Bei der Fangverteilung an die beteiligten Fischer wacht jeder eifersüchtig darauf, dass sich niemand über Gebühr bedient