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Freitag 12. Mai 2006

Ameisenhügel

Unser Standort: Petit Nevis, St. Vincent & the Grenadines

 

Heute war mal so ein richtig entspannender Tag angesagt. Und der sieht so aus: Lange ausschlafen, erstmal schwimmen, dann frühstücken, Däumchen drehen, auf unserer Sonnenliege liegen und schlafen.

 

So sah der Tag zumindest für Michaela aus. Volker wollte zwar die freie Zeit auch mal zum Lesen und Faulenzen nutzen. Vorher sollten aber nochmal ein paar Kleinigkeiten erledigt werden. So klemmte gestern die Ankerwinsch, die heute wieder in Schuss gebracht wurde. Dann mußten die ganzen Sonnensegel und -liegen raus. Die Kette des Dinghys forderte nach einem Plastikschoner, dass das Dinghy nicht zu sehr verkratzt und zerstört wird.

 

Aber das sind alles kleine Sachen, die nicht allzu Zeit in Anspruch nehmen und für den Skipper eher Entspannung als Arbeit sind. Schlimmer wird das wohl mit dem neuen Kühlschrank werden, den wir uns in Grenada oder Trinidad einbauen wollen. Denn unser alter frisst einfach zu viel Strom.

 

Und so hatten wir heute dennoch Muße, diesen herrlichen und absolut einsamen Ankerplatz zu geniessen. Bis, ja bis Volker beim Aufräumen urplötzlich etwas Komisches entdeckt. In einem der Schwalbennester im Cockpit befindet sich eine Menge Kies. Kies? Wie kommt denn hier Kies her? Das kann doch gar nicht sein! Volker untersucht den Kies genauer und irgendwie sieht das Merkwürdig aus. Längliche kleine schwarze Graupen. Das sieht doch eher aus wie Kot von irgendeinem Tier. Oder Larven! Und siehe da, schon taucht eine Ameisenkönigin auf, die unser Schwalbennest als Brutplatz entdeckt hat und zum zukünftigen Ameisenhügel umfunktionieren wollte. Zum Glück ist noch keine Larve geschlüpft, sonst hätten wir wahrscheinlich die Ameisenpest an Bord. Um das zu vermeiden, räuchern wir das Nest mit einigen Eimern Salzwasser aus. Hoffentlich ist das nochmal gut gegangen.

 

Und keine Sorge: Auch für Volker hat's heute noch zum Schwimmen und Lesen gereicht...

 

Bild des Tages:

Die Vögel - wer kann uns sagen welche? - kloppen sich um die Brotstücke, die wir ihnen zuwerfen