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Samstag 05. Mai 2007

Wir heizen ein!

Unser Standort: Vor Anker in der Academy Bay, Puerto Ayora, Santa Cruz, Galapagos-Inseln

 

Ein angenehmen Rhythmus haben wir hier. Einen Tag Ausflug machen, einen Tag Organisieren. Gestern waren wir in Seymour, ergo ist heute Organisation angesagt. Trotz Volkers heftigen Protesten besteht Michaela darauf, heute erneut um 06:00 Uhr aufzustehen. Sie möchte zum samstäglichen Wochenmarkt, um den Frischeproviant für die Überfahrt zu den Marquesas zu bunkern. Und zähneknirschend macht Volker mit und muß hinterher auch noch eingestehen, dass es sich wirklich gelohnt hat.

 

Der Markt ist günstig und es gibt eine große Auswahl frischer Produkte: Bananen, Ananas, Gurken, Tomaten, Kohl, Spinat, Papayas, Melonen, Zwiebeln, Kartoffeln und so weiter. Und alles direkt vom Bauernhof von Galapagos. Gestern geerntet, heute auf dem Markt und demnächst mit uns auf dem Pazifik. Viel frischer geht's nicht mehr und wir sind sehr zuversichtlich, dass das Zeugs länger halten wird, als das Grünzeugs aus Panama. Also Leute: In Panama nur Dosen etc. kaufen, Frischproviant auf Santa Cruz!!

 

Neben dem Gemüse und Obst finden wir heute endlich auch den hiesigen Metzger, der schlachtfrische Rinder aus Galapagos anbietet. Da müssen wir natürlich auch noch zuschlagen. Denn die Meitli hat uns vor ein paar Tagen von ihrem selbst gemachten Bündnerfleisch probieren lassen. Wahnsinn! Das ist genau das richtige, wenn wenig Schinken oder Salami im Angebot ist. Also kaufen wir heute nochmal ordentlich Fleisch, das wir in den nächsten Tagen zu Bündnerfleisch verarbeiten werden. Bei 5 USD das Kilo wird das das billigste Bündnerfleisch aller Zeiten.

 

Weiter geht's mit Internet, einen Impellerabzieher besorgen, Briefmarken aufstöbern, nach Angelrollen schauen, den Diesel für heute Mittag fix machen, einen Tauchgang für Volker zu den Hammerhaien organisieren und schließlich nach unserem gebrochenen Schotwagen und dem immer noch eingetroffenen Paket forschen.

 

Hierzu benötigen wir Johny, den Agenten. Vom Paket weiß er zu berichten, dass am Dienstag jemand angerufen hätte. Es sei ein kleiner Zollbetrag zu entrichten, ob er bereit wäre, diesen zu bezahlen. Er hatte das bejaht, aber seitdem nichts mehr vom Paket gehört. Unsere Nachfrage bei UPS in Quito gestern ergab, dass das Paket voraussichtlich am Montag hier eintreffen soll. Das wäre ja spitze. Der Schotwagen ist inzwischen auch repariert worden und soll 30 USD kosten. Das geht ja noch. Allerdings haben wir das gute Stück noch nicht wieder zurück, da es noch beim Schweisser liegt, der am Wochenende geschlossen hat.

 

Mit nur dreistündiger Verspätung kommt am Nachmittag dann auch noch das Dieselboot bei uns vorbei, um unsere verbrannten 300l zu ersetzen und so scheint der Tag einem guten Ende zuzugehen. Die Steigerung ist nur noch die geglückte Reparatur unserer Dieselheizung. Tatsächlich ist das das erste und einzige Teil, von dem der Vorbesitzer behauptete, es sei defekt, und nun haben wir es mit ein wenig Reinigung wieder in Gang gekriegt. Zwar müssen wir den Motor anlassen, um genügend Strom für den Heizungsstart zu haben, aber dann bullert sie kräftig vor sich hin. Patagonien, wir können kommen und die runtergeladenen Broschüren für eine neue Heizung bleiben erstmal unbenutzt.

 

Bilder des Tages:

- Unsere stolze Metzgerin. Und geschäftstüchtig ist sie obendrein. Anstatt der bestellten drei wandern vier Schnitzel in unseren Beutel, um das Pfund vollzumachen. Und so haben wir nun ein Schnitzel zuviel.

- Das Angebot auf dem Wochenmarkt ist überraschend üppig, günstig und frisch. Warum also in Panama verpflegen, wenn es hier viel einfacher und frischer geht?

- Auch bei den Ecuadorianerinnen sind wie bei den Kolumbianerinnen Cowboyhüte sehr chic.