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Mittwoch 09. Mai 2007

Inselerkundung

Unser Standort: Vor Anker vor Puerto Villamil, Isla Isabela, Galapagos-Inseln

 

Wie gut tut es, mal wieder auf einem ruhigen Ankerplatz zu liegen! Ruhig zum einen, weil es hier keinen Schwell hat, ruhig zum anderen, weil hier keine Ausflugsschiffe morgens um 6:00 Uhr anfangen, den Motor laufen zu lassen oder das Personal rumzuschreien. Noch herrlicher ist es jedoch die Tiere um uns herum beobachten zu können. Einige Seelöwen schwimmen ums Boot, Blaufußtölpel stürzen sich neben uns ins Wasser und Volker hat schon einen Pinguin schwimmen sehen! Die Attraktion bei unserer gestrigen Ankunft war ein springender Mantarochen. Gleich zwei Mal springt er zu unserer Begrüßung in die Luft!!!

 

All dies verspricht einen schönen Aufenthalt und wir sind froh, hier zu sein. Puerto Villamil soll ebenfalls bezaubernd sein und genauso idyllisch wie die Ankerbucht. Bevor wir uns den netten Ort anschauen können, müssen wir dem Port Captain einen Besuch abstatten. Eigentlich sind wir ja illegal hier, denn laut dem Port Captain in Santa Cruz dürfen wir mit unserem Schiff NUR in Santa Cruz liegen. Aber wir haben so oft gehört und gelesen, dass auch andere Segler auf Isabela halt gemacht haben, dass auch wir es einfach wagten und hierher kamen. Also marschieren wir, wie unsere Vorgänger, einfach zur Capitania del Puerto und erklären, dass wir 8-10 Tage bleiben möchten. Der Port Captain fragt als erstes nach unserem Cruising permit bzw. dem Zarpe für Isabela. Wir schütteln "ahnungslos" den Kopf und verneinen die Frage. So ganz happy scheint er mit unserer Antwort nicht zu sein und 10 Tage will er uns auch nicht geben, da wir ja schon 10 Tage in Santa Cruz waren... Aber 8 Tage seien "no problema". Er stellt uns eine neue Rechnung aus - dieses Mal müssen wir "nur" 85 USD zahlen und erhalten dafür ein neues Zarpe für die Marquesas. Alle sind auch hier sehr freundlich und das Einklarieren verläuft erneut ohne Probleme! Es scheint, als hätte sich hier doch einiges für die Segler geändert. Ob dies allerdings so bleibt, weiß man leider nie.

 

Puerto Villamil ist wirklich noch sehr ursprünglich und längst nicht so touristisch wie Puerto Ayora. Die Straßen sind nicht geteert - es führen nur Sandwege zum Ort und durch den Ort. Erstaunt waren wir über die überproportional vielen Restaurants, die es hier gibt. 1000 Menschen leben auf der Insel und sicher sind nicht mehr als 200 Touristen zur gleichen Zeit hier. So ein bisschen scheint die Zeit hier noch stehen geblieben zu sein. Aber doch nicht so viel, dass es keine Internet-Cafés gibt. Eines davon suchen wir sofort auf, da Volker noch einige Ersatzteile in Deutschland bestellt hat, die Michaelas Schwester mitbringen muss. (Keine Angst Isabel, es sind nur Kleinteile!). Danach versuchen wir gleich eines dieser vielen Restaurants und schlagen uns für 2,50 USD pro Person den Bauch voll. Die Mittagessen (Almuerzo) sind auch hier wirklich gut und günstig!

 

Auf der gestrigen Funkrunde mit Günter bekamen wir den Tipp, unsere Ausflüge über Dora - eine Schweizerin, die hier das Hotel Ballena Azul (Blauer Wal) leitet - zu organisieren. Also statten wir Dora noch einen Besuch ab und erfahren von ihr, was wir hier so alles sehen können. Volker hatte bereits gestern mit einigen Seglern für Freitag einen Ausflug mit Pferd auf den Vulkan gebucht und Dora soll einen Ausflug zum Schnorcheln mit Schildkröten in den "Los Tuneles" organisieren. Außerdem werden wir noch 2 Wanderungen unternehmen, zu denen wir keinen Guide benötigen und hoffen, morgen mit einem Wassertaxi zu den "Tintoreras" fahren zu können, wo es Weisspitzenhaie zu sehen gibt. Das müssen wir ausnutzen, denn so viele Tiere so hautnah werden wir wohl nie wieder zu sehen bekommen!

 

Bilder des Tages:

- Die Seelöwen sind hier unglaublich zutraulich, neugierig und auch recht zahlreich. Auf allen Fischerbooten und Plattformen haben sich einer oder mehrere zum Sonnen und Schlafen nieder gelassen.

- Hier ist die Zeit stehen geblieben. Sandstrassen und Palmen mit bunten Häusern lassen richtig karibisches Flair aufkommen.

- Und auch für Zerstreuung ist gesorgt: Neben zwei Diskotheken haben wir auch eine Billard-Bar entdeckt, die mit Hägar und duften Damen um Kundschaft wirbt.