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Sonntag 13. Mai 2007

Und noch ein Highlight

Unser Standort: Vor Anker vor Puerto Villamil, Isla Isabela, Galapagos-Inseln

 

Gemeinsam mit den Crews der Yachten Encanto und Gammeldansker ging es heute zum letzten Ausflug auf den Galapagosinseln. Das Ziel sind die sogenannten Lava-Tunnel. Ein Ort, der nicht zu den offiziellen Besucherstandorten gehört, sondern von den Fischern auf der Langustenjagd angelaufen wird. Und allein schon die Landung war den Trip wert. Nachdem wir mit der offenen Lancha mit 150PS Außenbordern 45 Minuten die Küste entlang gerast waren, ging es im Slalom und mit Vollgas durch die Brecher, die sich hier am Riff brechen. Wahnsinn! Überall türmen sich die Wellen zu 4m hohen Ungetümen auf und überschlagen sich derart, dass jedem Surfer das Herz vor Freude zerspringen würde. Und wir mitten durch. Ein Fahrfehler und wir kentern. Aber Dario steuert uns sicher durch die Wasserberge.

 

Hinter dem Riff angekommen eröffnet sich uns dann eine magische Landschaft wie aus einem Märchenbuch. Überall ragen kleine Lavainseln aus dem Wasser, die durch Lavabrücken verbunden sind. Das ganze mutet wie ein schöpferischer Masterplan für Venedig an. Im glasklaren Wasser schweben Schildkröten dahin und Seelöwen schiessen von links nach rechts und durch unsichtbare Höhlen. Blaufußtölpel sitzen überall herum und lassen nicht lange auf das Skypointing warten und wir sehen zum ersten Mal Noddies, eine Seeschwalbenart. Verzaubert wandern wir über die Lavabrücken, die die Reste der Lavatunnels sind hin und her und geniessen die Stille und die Natur.

 

Aber natürlich kommt es noch besser. Denn beim anschließenden Schnorcheln können wir selbst durch die Unterwasserliegenden Höhlen tauchen und sogar mit Seelöwen schnorcheln. Einer ist ganz besonders neugierig und tollt mit Volker unter Wasser rum. Links und rechts, eine Schraube, eine Pirouette und ein Salto. Ganz nah lässt der noch junge Seelöwe Volker heran. Beide machen Luftblasen unter Wasser und amüsieren sich königlich. So könnte das von uns aus ewig weitergehen!

 

Auf der Rückfahrt wird's dann frisch, obwohl es uns bei der erneuten Riffdurchfahrt ganz heiß wurde. Der Fahrer musste die richtige Pause in den Wellen abpassen und dann mit Vollgas durchschiessen. Doch bevor wir durch sind, steilt sich vor uns schon der nächste Brecher auf. Jetzt wird's kritisch. Wir schiessen mit Vollganz den Wellenkamm wie eine Sprungschanze hinauf und fliegen durch die Luft. Uff - nochmal gut gegangen.

 

Mit einem Großteil der vor Anker liegenden Segler verbringen wir dann noch einen netten Abend bei Maurizio. Der ist Sizilianer und hat sich vor einer Weile hier niedergelassen. Im Internet-Café sprach er uns an, und versprach uns, eine hervorragende Pizza auf den Tisch zu bringen. Und tatsächlich ist die Pizza auf dieser abgelegenen Insel einer der Besten, die wir seit langer Zeit bekommen haben. Ausnahme ist natürlich Michaelas Pizza...

 

Bilder des Tages:

- Auf dem Weg zu den Lavatunnels passieren wir diesen Felsen, der einsam in der Brandung steht. Er ist zuhause für Maskentölpel, die sich auf der Spitze zusammendrängen

- Der Stein, auf dem Volker kniet, scheint zu schweben. Er ist der Rest eines eingestürzten Lavatunnels, der zwei kleine Lavaeilande als Brücke verbindet.

- Die ganze Landschaft hier ist von solchen Brücken durchzogen. Unter ihnen schwimmen zahllose Schildkröten und Seelöwen hin und her. Es geht beinahe so zu, wie in Venedigs Kanälen.

- Ein Palo Santo (Heiliges Holz) Baum. Sein Holz riecht stark nach Weihrauch und die Menschen verbrennen ihn anstatt echtem Weihrauch. Dieser war mit gelben Flechten und dem Mossbesatz nicht nur besonders gut duftend sondern auch noch sehr pittoresk.