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Freitag 25. Mai 2007

Halbzeit

Unser Standort: Unterwegs von Galapagos zu den Marquesas Inseln - Tag 11

Seit Galapagos gesegelt: 1.503sm

Noch zu segeln: 1.503sm

Etmal: 135sm

 

Heute um 15:23 Uhr Bordzeit (=22.23 Uhr deutscher Zeit) war es so weit: Wir haben die Hälfte der Strecke zu den Marquesas hinter uns. Von nun an geht's Berg ab und die Meilen zählen doppelt so schnell runter! Nicht dass wir die Segelei nicht geniessen würden, dazu sind die Bedingungen einfach zu herrlich. Mit Ausnahme von 2 Tagen waren uns Wind und Welle immer relativ hold. Aber nach nunmehr 10 Tagen auf See und der Aussicht, mindestens nochmal 10 Tage auf dem Schiff eingesperrt zu sein, beginnt doch so langsam eine Vorfreude auf einen kleinen Landspaziergang. Aber stolz sind wir dennoch, nach 10 Tagen bereits die Hälfte geschafft zu haben. Vielleicht bekommt Volker ja so doch noch recht, dass wir die Strecke in 21 Tagen schaffen.

 

Um den Tag gebührend zu feiern werden alle Wartungsarbeiten wie z.B. die Reperatur unseres Passatsegels einfach auf morgen verschoben. Wir nehmen uns heute eine Auszeit und lassen es uns gut gehen. Zu diesem Zweck gibt es Mittags Bananen-Pfannkuchen und abends hausgemachte Spätzle mit Paprikahuhn und einem schönen Wein. Und ansonsten ist Lesen und Dösen angesagt.

 

Nur Volker kommt nicht so richtig zur Entspannung. Denn pünktlich zum Abwasch nach den Pfannkuchen macht die Angel mal wieder "rrrrraaaatsch!!". Uiui, da hängt schon wieder ein kräftiger Bursche dran. Schnell noch die Handleine einholen, dass sich die beiden Leinen nicht verheddern. Mensch, warum geht denn die so schwer?? Oh Mist, da hängt ja auch ein dicker Brocken dran. Hand über Hand holt ihn Volker zum Schiff, doch als wir ihn gerade gaffen wollen, kommt ein letztes Aufbäumen und er reißt sich los. Und wir sind gar nicht böse darüber, schließlich haben wir derzeit mehr als genug Fisch im Tiefkühler und jetzt noch einen weiteren an der Angel. Dieser entpuppt sich schließlich als Skipjack-Thunfisch von ca. 90cm Länge und einem stattlichen Kampfgewicht von 10kg! Die sind ganz schön kompakt, die Thunfische!

 

Und so steht Volker mal wieder in der Küche und filetiert den Fisch. Da im Freezer nicht mehr genügend Platz ist, wird Michaela einen Teil des Fisches einkochen, so dass wir unseren eigenen Thunfisch aus der Dose haben. Hhhmm, da schmeckt der Tomaten-Thunfisch-Salat gleich nochmal so gut! Aber auch das Einkochen kann noch ein paar Tage warten. Heute wird weiter nichts gemacht!

 

+ + + + IMPRESSIONEN UNTER SEGELN + + + +

+ + + + HEUTE: Wattebäuschchen

In prächtigem Azurblau erstreckt sich der Himmel über uns. Man ahnt so richtig, dass hinter der blauen Kuppel noch etwas liegt, dass die Welt dort nicht zu Ende ist. Eine perfekte Leinwand für den Schöpfer, dem der blanke Himmel hier wohl zu nackt ist. Denn überall läßt sein feiner Pinsel kleine Wattebäusche entstehen. Süße, kleine Schäfchenwolken, aufgereiht wie auf einer Perlenschnur. Über das gesamte Himmelszelt sind sie verteilt und ihr strahlendes Weiß bildet einen ausdrucksstarken Kontrast zum Lichtblau der himmlischen Leinwand. Sie halten einen gebührenden Abstand voneinander, ziehen aber sauber geordnet in Reih und Glied wie eine Kompanie Soldaten über den Himmel. Jedes Wölkchen hat sein Plätzchen, der nur ihm gehört. Ob da wohl ein Schäferwolkenhund darüber wacht?

 

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Bild des Tages:

Der stolze Skipper mit seiner 10kg Thun-Bombe. Das gibt Shushi und Sashimi satt!