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Freitag 02. Mai 2008

Fliegenpest

Unser Standort: Vor Anker im Kanton-Atoll, Phönix-Archipel, Kiribati

 

Die einzigen, die wir nicht vermissen werden, wenn wir Kanton verlassen, sind die verfluchten Fliegen. Es wird immer schlimmer! Millionen von Fliegen, die sich anscheinend in rasender Geschwindigkeit vermehren. An Land ist es kaum auszuhalten. Die drei Familien, die derzeit am Pier wohnen, können nur mit viel Durchzug im Haus wohnen. Um ihren Fisch trocknen zu können, müssen sie ein Feuer anzünden, damit der Rauch die Fliegen vertreibt. Mittlerweile ist es die wahre Pest.

 

Auch wir werden an Bord leider nicht verschont. Weder mit Fliegenklatsche noch Fliegenfänger können wir sie fangen. Selbst Durchzug und Baygon-Spray halten sie nicht davon ab, sich bei uns einzunisten. Sie wohnen mittlerweile bei uns - gehen vor uns schlafen und wecken uns nach Sonnenaufgang. Da könnte man zum Mörder werden! Aber das schlimmste haben wir erst heute entdeckt…

 

Schon vor ein paar Wochen haben wir im Salon neben dem Mülleimer kleine braune Kokons gefunden, die wir für Kakerlakeneier hielten. Wir waren heil froh, sie frühzeitig entdeckt zu haben und bombten das Schiff aus, um die Mütter auch noch zu vernichten. Wer lebt schon gerne mit Kakerlaken? Und dass wir ab und zu ein paar Maden im Mülleimer fanden, machte uns noch nicht stutzig. Erst als wir vorgestern Maden auf dem Deck spazieren gehen sahen, wussten wir, hier stimmt etwas nicht. Doch wir konnten keine Quelle finden.

 

Heute hatten wir jedoch die Viecher auch auf dem Herd, im Weinglas und im Salon. Sie wurden immer mehr und wir recherchierten, was das wohl sein könnte. Richtig! Es sind die Babies unserer Mitbewohner, die sich im Müll usw. prächtig entwickeln, dann verpuppen und dann zu Fliegen werden. Jedoch soweit haben wir es noch nicht mitverfolgt, denn wir haben die Maden und Kokons im Meer entsorgt. Als Michaela am Abend von ihrem Landausflug zurückkommt, findet sie an Deck eine Madeninvasion vor. Mit einer Küchenrolle bewaffnet wird eine Made nach der anderen über Bord geworfen, bis ein greller Schrei Volker vom PC aufschreckt. Michaela hatte die Ursache für die Madeninvasion gefunden - ein schon halb verwester fliegender Fisch, der auf dem Vordeck zwischen den Fendern landete. Ideale Nahrungsquelle also für die Maden. Iiiiiiiigiiiiiiit!!! Aber wir haben die Fliegenpest an Bord gerade noch rechtzeitig verhindert!

 

Bild des Tages:

Taparu lässt sich durch die Fliegen bei seinem neuen Spiel, das er kurzer Hand annektiert hat und nun nicht mehr hergibt, nicht stören. Tja, das Spiel wird wohl auf Kanton und bei den Fliegen bleiben.