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Dienstag 06. Mai 2008

Kantonwetter

Unser Standort: Vor Anker im Kanton-Atoll, Phönix-Archipel, Kiribati

 

Schon bevor wir im Februar in Kanton ankamen, hörten wir von Antje, dass es auf Kanton nie regnet und immer viel Wind hat. Und tatsächlich hatte es 25 Kn Wind bei unserer Ankunft, was sich so schnell auch nicht beruhigte. Für uns ein angenehmes Klima - Sonne und viel Wind, der kühlt, kein Regen. Die Bewohner fanden es nicht so toll, dass es seit Monaten nicht mehr geregnet hatte. Die Wassertanks waren leer und die Brunnen fingen an brackig zu werden.

 

Im April wurde der Wind immer schwächer und es wurde zeitweise sogar absolut windstill. Da war das Klima nicht mehr angenehm, denn es wurde schwül heiß und kein Wind kühlte mehr. Dafür wurde es am Ankerplatz nun endlich ruhig und das Schiff lag ohne lästiges Auf und Ab friedlich im Wasser. Wenn man einen der Bewohner fragte, wann eigentlich hier die Regenzeit sei, konnte das keiner beantworten. Die einen sagten, dass es üblicherweise im Dezember viel regnet, aber der Regen sei in dieser Saison ausgeblieben. Andere wussten überhaupt nicht, in welchen Monaten es mal regnet. Tatsache war, dass auf Kanton Wassermangel herrschte und sich die Situation bis April zuspitzte. Die Kokosnüsse und Brotfrüchte sind winzig (verglichen mit denen der Marquesas) und Papayas eine Seltenheit geworden.

 

Riino, der Meteorologe hier auf Kanton, konnte uns auch nicht weiterhelfen mit unserer Frage nach der Regensaison. Er hat noch nicht einmal einen Windmesser oder Barometer. Wie macht er bitteschön seinen Wetterbericht für Tarawa? Ist ja einfach hier auf Kanton. Sonne, viel Wind und kein Regen…

 

So langsam dämmert uns, wann Regenzeit auf Kanton sein könnte. Denn seit Mitte April hat sich das Wetter deutlich verändert. Die Sonne ist in die nördliche Hemisphäre gewandert und schon passiert's. Der Wind wird unregelmäßiger und die Wolken haben deutlich zugenommen. Zugenommen hat auch die Häufigkeit der Squalls, die über Kanton fegen. Die meisten sind kurz, aber heftig. Wind bis zu einer Stärke von 30-35 Kn und viele, dicke Regentropfen. Seit mindestens einer Woche wird das Wetter noch unbeständiger und immer häufiger gibt es sogar Tage, an denen die Sonne fast gar nicht scheint. Willkommen zu Hause!

 

Für die Pflanzen auf Kanton ist der Regen dagegen eine Wohltat. Und die Bewohner von Kanton können endlich aufatmen, denn ihre Wassertanks füllen sich allmählich wieder.

 

Bild des Tages:

Ihr habt Euch sicher schon gefragt, was aus unserem Gemüsegarten geworden ist, den wir auf der Seereise nach Kanton begonnen haben, groß zu ziehen. Nun ja, hier ist das Ergebnis - die Paprika sind zwar nicht riesig, sehen aber wirklich kan-kan aus, oder?