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Freitag 09. Mai 2008

Filmpremiere

Unser Standort: Vor Anker im Kanton-Atoll, Phönix-Archipel, Kiribati

 

Volker ist ziemlich aufgeregt, wie bei einer großen Filmpremiere in Hollywood. Kein Wunder, denn es ist sein erster langer Film und heute werden alle Mitwirkenden vor dem Bildschirm sitzen und das Werk begutachten. Ob es ihnen wohl gefallen wird? Was werden sie dazu sagen? Werden sie lachen? Was sagen sie wohl zum Abspann, usw. Das sind die Gedanken, die Volker beschäftigen und ihm die Nacht gekostet haben. Da macht es ja nichts, dass wir um 06:00 Uhr aufstehen müssen, damit Volker rechtzeitig zum fischen rausfahren kann.

 

Da wir nun das einzige Schiff in Kanton sind und kein Norbert die beiden retten könnte, wenn der Motor ausfiele, fahren sie nicht so weit raus und auf Thunfische wird für heute verzichtet. Sie machen es kurz und kehren mit 2 Barracudas und 3 Travellies nach einer Stunde wieder zurück. Paeniu reicht das scheinbar nicht, denn er angelt mit Kaitu am Pier weiter und sie holen noch einen Zackenbarsch sowie einen großen Napoleon raus. Ob es wohl jetzt reichen wird?!! In der Zwischenzeit bereiten Donna, Takoi, Bwete und Tamala den Fisch vor - es werden Kokosnüsse geraspelt, Brotfrucht fritiert, Pancakes gebacken, Tintenfisch gekocht und ein Schwätzchen gehalten.

 

Auch auf LA GITANA geht es heiss her. Berge von Popcorn werden gemacht, Mangosaft gemixt und abgefüllt, Nudeln mit Tomatensauce gekocht, Grillbesteck, Holzkohle usw. ausgepackt und gegen Mittag kann das Dinghi beladen werden. Aber nur keine Hetze! Heute herrscht Island-Time und die Gäste trudeln erst nach und nach ein. Der Grill funktioniert hervorragend und alle schauen Volker gespannt zu, wie er den Fisch auf I-Matang Art zubereitet.

 

Kaum haben sich alle gestärkt, liegen sie auch schon in der Halle und warten auf den Film. Paeniu gibt das Startzeichen und Volker darf die DVD einlegen. Nach anfänglichen technischen Schwierigkeiten (wie immer bei Filmpremieren) läuft der DVD-Player einwandfrei und alle schauen gebannt in den Fernseher. Es wird ein großer Erfolg, denn alle amüsieren sich königlich und lachen viel. Selbst Teta, der als einziger nicht in dem Film vorkommt, ist begeistert und verpasst keine Sekunde. Alle sind sich einig - das ist der beste Film, den sie kennen.

 

Egal wie - der Film wird auf jeden Fall eine schöne Erinnerung an ihre Zeit auf Kanton sein. So wie er für uns eine Erinnerung an die Menschen hier auf Kanton sein wird, die zu Freunden geworden sind.

 

Bild des Tages:

Alle schauen hypnotisiert auf den Bildschirm und sind gespannt, was sie nun zu sehen bekommen. Nur Tabunga, Donna's jüngster Sohn, will sich selbst nicht im Fernseher sehen und dreht sich verschämt um, sobald er im Bild zu sehen ist.