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Dienstag 20. Mai 2008

Windstille

Unser Standort: Vor Anker im Kanton-Atoll, Phönix-Archipel, Kiribati

 

Der Wettergott hat sich scheinbar entschlossen, uns einen Strich durch unsere Rechnung zu machen. Denn statt einer angenehmen Brise aus Ost oder noch besser Nordost hat er den Wind komplett einschlafen lassen. LA GITANA liegt so ruhig, dass wir sogar davon aufwachen. Gespenstig ruhig! Wir hören die Fische um uns springen und die Voegel auf Spam-Island machen ebenfalls richtig viel Lärm. Zum ersten Mal seit wir hier sind, hat es Null Wind und das Wasser ist spiegelglatt. So glatt, dass man den Meeresgrund sehen kann sowie die Fische, die an unserer Ankerkette nagen. Wir haben das Gefühl, wir liegen in einem Ententeich.

 

Es ist einerseits mal richtig schoen wieder, so ruhig zu liegen, doch andererseits wollen wir morgen los und das letzte, was wir jetzt brauchen ist Windstille. Es ist doch wie verhext. Immer wenn wir einen Abfahrtstermin fest gelegt haben, spielt das Wetter nicht mit. Meistens hatte es zu viel Wind - absolute Windstille ist neu. Also holen wir die Wetterfaxe und noch ein paar andere Wetterberichte ein. Und zu Volkers Freude sagen die keine guten Segelbedingungen für die nächsten Tage voraus. Bis Freitag soll es keinen Wind haben, dank der SPCZ (South Pacific Convergent Zone), die nach Norden gewandert ist. Am Freitag gibt es wieder Wind, aber aus Südost, dann soll der Wind wieder stabil aus Ost blasen.

 

Tja, das bedeutet wohl, dass wir vor Samstag nicht loskommen, denn Freitag ist tabu als Abfahrtstermin. Segler Aberglaube - aber viele glauben wirklich daran, dass es Unglück bringt, wenn man Freitags die Leinen los wirft. Auch der Skipper auf LA GITANA. Also haben wir noch ein paar Tage mehr hier auf Kanton. Und erleben vielleicht doch noch die Welcome Party von Matthew und Elisabeth. Falls Bwete, Takoi und Co. rechtzeitig vom Seegurkensammeln zurück sind.

 

Bild des Tages:

So sah unser Ankerplatz 3 Monate lang aus. Immer viel Wind und entsprechend viel Welle - anders konnten wir uns den Ankerplatz gar nicht mehr vorstellen.