Unser Standort: Vor Anker im Canton-Atoll, Phönix-Archipel, Kiribati

Irgendwie wollen es uns unsere Freunde auf Kanton so richtig schwer machen abzureisen. Wir planten eigentlich nur gemeinsam ein kleines abendliches Barbecue mit den gestern Nacht gefangenen Langusten, doch die i-kiribati ueberraschen uns mal wieder. Der Grill bleibt nicht an seinem Standort, sondern wird vor Nanisenis Huette getragen. Wir wundern uns noch weshalb. Doch als um 18:00 Uhr die Langusten auf dem Grill liegen, wissen wir weshalb. Paeniu und Brandon haben beschlossen, heute abend fuer uns alle Gitarre zu spielen und zu singen. Mit einem grossen Eimer Kava bewaffnet machen sie es sich auf einer Plattform bequem und klimpern drauf los, waehrend alle anderen das wie ueblich ueppig bestueckte Buffet stuermen.

Paeniu wusste genau, dass wir gerne nochmal die Kiribati-Lieder hoeren wollten und mit ihren Gesaengen, in die auch bald alle anderen einstimmen, treiben sie uns die Abschiedstraenen in die Augen. Unglaublich, selbst wir koennen inzwischen beinahe jedes Lied mitsingen. Zwar verstehen wir den Text nicht, aber fuers Mittraellern reicht es allemal. Dann allerdings bittet uns Bwete doch einmal ein deutsches Lied fuer sie zu singen. Nun sind wir beide nicht besonders stimmsicher, schaffen es aber nicht uns davor zu druecken. Und das Strahlen auf Bwetes Gesicht, als deutsches Liedgut erklingt, liess selbst uns die Schieflage unserer Stimmen vergessen.

Spaet in der Nacht kommt schliesslich der Moment, an dem wir unser Abschiedsgeschenk - ein Mobile aus Muscheln fuer die Maneaba - ueberreichen wollen. Doch der ganze Abend war so herzlich, dass Volker bei der Ansprache zur Uebergabe die Stimme versagt und die Traenen kommen. Warum in drei Teufels Namen muessen wir hier ueberhaupt weg? Wir werden unsere Freunde hier auf Canton wirklich sehr vermissen!

Bild des Tages:

Paeniu und Brandon sorgen fuer sentimentale Stimmung beim gemeinsamen Lobster-Dinner