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Freitag 23. Mai 2008

Die private Farewell-Party

Unser Standort: Vor Anker im Canton-Atoll, Phönix-Archipel, Kiribati

 

Segler bekommen im Unterschied zu i-kiribati, die Kanton verlassen, keine offizielle Farewell-Party in der Maneaba. Doch das kuemmert uns nicht, denn heute schon wieder hauen uns unsere Freunde aus den Socken. Als wir ob unserer fuer morgen geplanten Abfahrt schwer traurig den Tag an Land verbringen, mit den Kindern rumalbern und singen, Tee trinken und die letzten Schwaetzchen und Witze machen, erklaert uns Naniseni, dass heute abend erneut ein BaBaKu stattfinden wird. Und zwar eines auf kiribati-Art. Wir muessten bitte um 17:30 Uhr wieder hier sein und duerften absolut nichts mitbringen. Das faellt uns angesichts der Vorbereitung auf die knapp 700sm lange Segelstrecke auch tatsaechlich mal nicht schwer.

 

Als wir schliesslich wieder bei Naniseni eintreffen, biegt sich der Tisch schon wieder. Er ist extra mit dem Netz losgezogen, um Papageienfische zu fangen, da er weiss, dass wir die sehr gerne moegen. Donna fragt uns, wie wir sie gerne zubereitet haetten. Aber auch hier koennen wir ihr nichts neues sagen. Denn dass wir vorschlagen werden, die Fische in Mehl zu wenden und sanft in der Pfanne zu braten, hatte sie ohnehin schon geahnt. Hat man hier eigentlich keine Geheimnisse mehr? Nach viereinhalb Monaten auf Kanton wissen unsere Freunde hier genau, was uns gefaellt und was uns schmeckt. Allerdings wissen wir dasselbe auch ueber sie ;-) Irgendwie gehoeren wir halt tatsaechlich zu dieser kleinen Gemeinschaft.

 

Brandon und Paeniu greifen zum Essen wieder in die Saiten, doch heute ist nicht nur singen angesagt. Reihum geben unsere Freunde ein Staendchen oder eine Show-Einlage zum besten und wir lachen bis uns ausnahmsweise mal froehliche Traenen aus den Augen laufen. Viele der Lieder handeln von den zur See fahrenden Matrosen Kiribati und sind natuerlich extra fuer uns zwei Seeleute ausgesucht. Der Hammer ist jedoch, dass Tarome und Mwanui fuer uns nochmal zu unseren beiden Lieblingsliedern tanzen, die sich Volker in einem Anfall von Direktheit von Paeniu und Brandon gewunscht hat. Wir wollen hbier nicht weg! Wir wollen mehr Zeit mit diesen lieben und herzlichen Menschen verbringen. Was immer auch unsere Reise in der Zukunft bringen wird, der Aufenthalt in Kanton war in jedem Fall der Hoehepunkt. Dank der Menschen ist hier fuer uns wirklich ein Traum wahr geworden...

 

Bild des Tages:

Toveri, Enoka, Tabunga und Vava machen in einer Gesangspause Faxen