Unser Standort: Auf dem Weg von Kanton nach Samoa - Tag 3

Noch zu segeln: 260sm

Bereits gesegelt: 410sm

Etmal: 120sm

Oh Mann, was war das fuer eine Nacht. Nachdem es die ersten Tage mit dem Segeln richtig gemuetlich zuging, wurden wir heute Nacht gewaltig auf Trab gehalten. Kaum war die Sonne untergegangen ging's los. Ein dicker fetter Squall nach dem anderem rollte ueber uns drueber und brachte neben heftigem Regen Wind bis zu 35kn. Und kaum ist der Squall durchgezogen ist ueberhaupt kein Wind mehr da, sondern nur noch eine Duenung aus allen Richtungen. Das heisst die ganze Nacht lang einreffen, ausreffen, duempeln, mit 8kn durch die Schwaerze der Nacht schiessen (aber natuerlich nicht notwendigerweise Richtung Ziel), aufs Radar starren, um die Squalls auszumachen, einreffen, ausreffen... So kann man die Nacht natuerlich auch verbringen, anstatt sanft in der Koje zu schaukeln.

Schuld an diesem Shietwetter ist die SPCZ, die South Pacific Covergence Zone. Hier treffen die Suedost- und die Nordostwindszsteme des Suedpazifik aufeinander und erzeugen eine echte Waschkueche. Die SPCZ ist beinahe das ganze Jahr zwischen Tahiti, Cook Islands, Tonga/Samoa, Fiji bis nach Neukaledonien und Papua Neuguinea aktiv. Sie verlagert ihre Lage mal ein wenig nach Norden, dann wieder ein wenig nach Sueden. Sie ist gepraegt durch schwache bis voellig ausbleibende Winde und maechtige Squalls und Gewitter, die sich aus den hoch auftuermenden Cumulonimbus-Wolken entladen. Normalerweise versucht man als Segler um diese Zone einen grossen Bogen zu machen oder zumindest an ihrer schmalsten Stelle durchzusegeln. Und eigentlich hatte uns der Wetterbericht ja ein Auswandern der SPCZ nach Sueden versprochen. Allein, man hat mal wieder vergessen, die SPCZ davon zu unterrichten. Und so wird's wohl auch heute Nacht wieder rundgehen...

Bild des Tages:

Auf dem Radar sind die Squalls genau auszumachen. Hier ziehen in einer Linie gerade 5 von den Scheissdingern Richtung Suedsuedwest und wir segeln direkt unter einem durch...