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Montag 25. Mai 2015

So ein Müll!!

Unser Standort: Vor Anker beim Pearl Farm Resort, Samal Island, Mindanao, Philippinen

 

Unser letzter Tag vor Anker, denn morgen geht es in die Marina. Die Zeit drängt ein wenig, wenn wir noch was vom deutschen Sommer haben wollen. Und das wollen wir unbedingt! Mal wieder in einem lauschigen Biergarten sitzen, mal wieder in einem netten Strassen-Café in die Sonne blinzeln oder ein hausgemachtes Gelato beim Italiener schlecken. Ist alles so lange her. Und Kirschen. Nach 10 Jahren endlich mal wieder Kirschen essen!!!

 

Doch das ist im Moment alles noch Zukunftsmusik. Und bevor der große Schweiß in der Marina zu rinnen beginnt, wenn LA GITANA ausgeräumt und eingemottet wird, müssen wir nochmal ins Wasser. Nochmal mit unserem 15PS Ferrari zu den Fischen fahren und uns anständig verabschieden. Das Problem ist nur: finden wir hier überhaupt irgendjemand, von dem wir uns verabschieden können?

 

Am ersten Schnorchelspot ist tatsächlich niemand zuhause. Zumindest niemand erwachsenes. Dafür schwimmen wir hier im Plastikmüll, dass wir einen Brechreiz bekommen. Das ist so dermassen ekelhaft, was die Menschheit ins Meer kippt, da kommt einem einfach das Kotzen und es vergeht einem die Lust am Schnorcheln. Echt kein Spass, wenn sich Babywindeln um die Flossen wickeln und Palstiktüten im Schnorchel verfangen. Wir (die Menschheit) lernen es einfach nicht. Weder wie man in Frieden lebt noch wie man Respekt vor anderen oder der Umgebung zeigt. Aber wahrscheinlich hängt das alles zusammen. Kein Respekt, keine Rücksichtnahme, nur ich ich ich und Geld Geld Geld, mehr und mehr und schneller und schneller und ganz vorne dran der Ego-Optimierer.

 

Gut, dann wäre ich das auch mal los. Also passt bitte auf Leute, wenn Ihr der Meinung seid, einen Zigarettenstummel in die Gegend zu schnippen oder eine Tüte vom Winde verwehen lassen, sei nicht so schlimm. Ist es sehr wohl. Die Masse an Nachlässigkeiten oder Respektlosigkeiten macht das Problem.

 

Wir entsteigen jedenfalls den Abfallwogen und suchen uns einen anderen Ort. Fündig werden wir an der Nordwestecke der kleinen Insel, die vor dem Pearl Farm Resort liegt. Hier ist der Müllstrom nicht so dicht, das Wasser ist überraschend klar und die Korallen sind farbenprächtig und lebendig. An der kleinen Mini-Wall, die hier ins Tiefe stürzt, schwimmen tatsächlich auch noch ein paar größere Fische herum und wir finden ein paar Nacktschnecken. Nett eigentlich. Fast schon sehr nett. In jedem Fall ein versöhnlicher Abschluss und gelunger Abschied. Ciao ihr Fischies, man sieht sich...

 

Bild des Tages:

Zum krönenden Abschluss entdecken wir eine uns bislang unbekannte Nacktschnecke: eine Jorunna Funebris, eine Trauersternschnecke. Wenn das mal micht passt, wie die Faust aufs Auge.