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Dienstag 26. Mai 2015

Wie die wilden Tiere

Unser Standort: In der Holiday Ocean View Marina, Samal Island, Mindanao, Philippinen

 

Um Acht Uhr geht es Anker auf für die letzten Seemeilen unseres so überaus geilen Raja Ampat Törns. Wir wollen vor 12 Uhr in der Marina ankommen und so dem Seewind ein Schnippchen schlagen, der am Nachmittag immer ganz schön hochgeht. Die vier Stunden für 15 Seemeilen sollten ausreichend sein, auch wenn wir noch nicht wissen, welcher Strom in der Pakiputan Strasse steht. Da kann es durchaus 3 Knoten gegenan haben.

 

So aufgeregt sind wir vor den letzten Seemeilen, dass wir glatt vergessen, unser Morgenbad im Meer zu nehmen. Doch wir sind gut unterwegs (unter Motor versteht sich ;-) und der Strom in der Pakiputan Strasse ist mit uns. Mit zweieinhalb Knoten zusätzlich geht's rasant Richtung Marina. Wir sind so schnell, dass wir reichlich Zeit haben, kurz vor der Marina nochmal anzuhalten, um die Fender rauszuhängen, das Dinghi hinten ranzubinden - und nochmal zu schwimmen. Denn sind wir erstmal in der Marina, ist es Essig mit Schwimmen. Zwar drehen einige Cruiser in der Marina ihre täglichen Runden im Wasser. Aber ganz ehrlich: uns ist das Marinabecken ein wenig zu abgeschlossen und der Wasseraustausch zu gering. Jetzt hatten wir 10 Jahre keine Kolibakterien-Vergiftung, dann müssen wir uns auch keine beim Baden in der Marina holen.

 

Als wir schließlich zur vorangekündigten Zeit vor der Marina auftauchen, sind die Arbeiter schon da und haben das Tor für uns geöffnet. Wir fahren durch und hinter uns schliesst sich die Barriere. Klappe zu, Affe tot. Wir kommen uns ein wenig vor, wie wilde Tiere, die gerade in einen Käfig gesperrt wurden. Aber was soll's, wir machen das ja alles aus freien Stücken. Dennoch sind wir uns gerade nicht so sicher, ob das alles so eine gute Idee ist. Und der Kloß, den wir im Hals haben, als wir LA GITANA am Steg festmachen, lässt sich auch nicht so leicht runterschlucken. Da werden wir wohl noch eine Weile lang drauf rumkauen müssen...

 

Bild des Tages:

Ein nicht so ganz glücklicher Skipper auf dem Weg in die Gefangenschaft