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Mittwoch 27. Mai 2015

Kühler Kopf

Unser Standort: In der Holiday Ocean View Marina, Samal Island, Mindanao, Philippinen

 

Der Kloß im Hals ist zwar noch da, trotzdem war die erste Nacht in der Marina gar nicht so schlecht. Eigentlich war sie sogar ziemlich gut. Was aber nicht daran liegt, dass wir urplötzlich ein Faible fürs Marina-Liegen entwickelt hätten.

 

Der Grund für eine angehme erste Nacht in der Marina lag vielmehr an der trockenen Kühle, die uns unsere kleine Klimaanlage spendiert hat, die wir letztes Jahr bei unserer Ankunft in Samal gekauft und gestern als allererstes aufgebaut haben. Die kleine Haushaltsanlage sitzt oben auf dem Salonluk und pustet uns kalte Luft ins Schiff. Anders ist es hier in der Marina fast nicht auszuhalten. Hier ist es so brutal heiss und schwül, dass von den bewohnten Yachten nur drei oder vier auf den sehr erschwinglichen Luxus einer Klimaanlage verzichten. Bei allen anderen surrt eine kleine Anlage an Deck - und das teilweise sogar bei unbewohnten Yachten.

 

Nachdem wir also einen kühlen Kopf haben, mussten wir uns als nächstes um den versaubeutelten Auswasserungstermin kümmern. Zum Glück hat uns der Werftmanager Kjartan schon seit Januar auf der Liste und so bekommen wir für die nächste Springtide am 17. oder 18. Juni das Go Ahead. Das wäre also auch geklärt.

 

Bleibt als großes Problem vor allem noch die Sache mit der Verschiffung zu lösen. Und das gestaltet sich trotz zahlreicher Tips von Euch (herzlichen Dank für die Nachforschungen Eurerseits!!) als schwierig. Derzeit verfolgen wir die heisse Spur eines Seglers hier in der Marina, der sich in England ein neues Schiff gekauft und dorthin die komplette Ausrüstung von seiner hiesigen Yacht verschifft hat. Das Email an ihn ist draussen, hoffentlich kommt bald eine Antwort. Alle anderen Alternativen gehen dagegen ab Manila oder Cebu - und die Fracht von Samal dorthin ist so teuer, dass das Ganze keinen Sinn macht. Auch sind die ersten Angebote für eine Palette Seefracht von Manila nach Hamburg mit über 5.000 US-Dollar auch nicht gerade ein Schnäppchen. Aber wir werden schon noch was finden.

 

Bis dahin wird auf LA GITANA jetzt radikal ausgemistet. Alles, was wir in den letzten 12 Monaten nicht in der Hand hatten oder brauchten, muss von Bord. Und das ist eine ganze Menge. Doch hier gibt es inzwischen wieder jede Menge neue Segler, die sich durchaus für das Zeugs interessieren, welches wir loswerden wollen. Das macht Hoffnung, dass nicht alles auf dem Müll (und dann irgendwann im Meer) landet.

 

Bild des Tages:

Der Name der Marina lügt nicht: Hinter dem Wellenbrecher kann man tatsächlich den Ozean sehen (wenn man den nördlichsten Zipfel des Davao Golfs unbedingt als Ozean bezeichnen möchte). Nur mit Holiday wird das jetzt nichts in den nächsten Wochen.