Unser Standort: In der Holiday Ocean View Marina, Samal Island, Mindanao, Philippinen

Heute und in den nächsten Tagen und Wochen bekommt LA GITANA, die uns so tapfer und fast ohne Ausfälle oder Probleme durch Indonesien kutschiert hat, jede Menge TLC wie der Engländer sagt - tender loving care - oder auf gut Deutsch zärtliche, liebevolle Pflege.

Volker fängt mit dem Perkins an, der ohne auch nur das allerkleinste Problem so viele Stunden in den letzten Monaten absolviert hat. Ein großer Kundendienst mit allem ist zwar nicht fällig, aber verdient. Und nach mehreren Stunden Schwitzen im Motorraum, der leider noch nicht klimatisiert ist, folgen als letzte Taten eine liebevolle Reinigung mit einem weichen Tuch und ein zärtlicher Schmatz auf den Wärmetauscher. Ja, so sieht TLC aus.

Der Skipper sieht dagegen nicht ganz so gut aus, sondern hat einen roten Kopp von der Hitze. Und das obwohl er immer wieder zum Abkühlen ins klimatisierte Schiff geflüchtet ist. Es ist wirklich unbeschreiblich, welch brachiale Hitze und Schwüle hier in der Marina herrscht. Ab halb 10 hat man das Gefühl, dass einem jemand mit heißen Händen die Kehle zudrückt und gleichzeitig einen schweren nassen Sack über die Schulter legt. Wie man es hier ohne Klimaanlage aushalten kann, ist uns ein absolutes Rätsel.

Michaela hat derweil angefangen, in der Kombüse ein wenig auszumisten, den Feudel geschwungen und am Projekt Versand von unseren Sachen nach Deutschland gearbeitet. Unsere Hoffnung, dass der andere Segler, welcher einen Haufen Ausrüstung nach England geschickt hat, uns weiterhelfen könne, hat sich nämlich zerschlagen. In der Email von ihm, die uns heute erreicht, rät er uns dringend ab, mit seiner Firma zusammenzuarbeiten. Da funktioniere überhaupt nichts und er könne sie nicht empfehlen. Auf die Rückfrage unsererseits, wie die Firma denn heiße, damit wir sie bei unserer Suche vermeiden können, kommt eine sehr interessante Antwort: Er wisse gar nicht wie die Firma heißt. Ein Freund oder Bekannter hätte das alles organisiert. Er meldet sich wieder, wenn er rausgefunden hat, wie die Firma heißt. Alles klar?! Bei uns eigentlich nicht.

Fakt ist eigentlich nur, dass uns dieser Segler von allen anderen Yachties in der Marina als Referenz fürs Versenden VON den Philippinen aus genannt wird. Alle haben gesehen, wie er unzählige Kisten gepackt hat, die von einem LKW abgeholt wurden. Nur er weiß nicht von wem oder wie oder was. Da fällt mir eigentlich nur noch James Dean ein. Denn sie wissen nicht, was sie tun...

Bild des Tages:

Jeder hier tut gegen die Hitze was er kann. Diese Yacht (?!) aus Südkorea versucht, sich mit Gemüsenetzen gegen das flammende Inferno am Firmament zu schützen. Wenigstens steht Erlösung in Form eines Gewitterregens in Aussicht.