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Samstag 03. Juni 2006

Yola-Rennen

Unser Standort: Vor Anker vor Petit St. Vincent, St. Vincent & the Grenadines

 

Die Carriacous sind bekannt für ihre Bootsbaukünste, die sie von schottischen Einwanderern gelernt haben und nun seit Generationen mündlich weitergeben. Sie bauten hier unter anderem die Rumrunners, die Schmuggelboote, die den begehrten Alkohol und andere Waren aus St. Barths in die südlichen Grenadinen brachten. Heute werden immer noch Fischerboote von durchaus beachtlicher Größe hier auf Kiel gelegt und ohne Pläne und ganz aus Holz gebaut. Ähnlich verhält es sich mit den Yolas, kleinen schnellen jollenartigen Seglern.

 

Und auch fürs Yola-Segeln sind die Carriacous bekannt. Regelmäßig räumen Crews aus Carriacou alle Preise bei den Regatten ab. Heute hatten wir das große Vergnügen, eine solche kleine Regatta aus nächster Nähe zu sehen, als wir nach Petit St. Vincent fuhren. Die Yolas werden von einer Besatzung von 6 bis 8 Mann gefahren. Ein Steuermann und Großschoter, 2 im Trapez, 1 Vorschoter, 1 weiterer Mann uaf der Luvkante und 2 Mann in Lee, die das Wasser rausschöpfen. Und das Wasser schöpfen ist richtige Arbeit. Die Yolas sind so flach wie ein FD und mindestens genauso übertakelt, so dass in der ruppigen See und bei starkem Krängen eine Menge Wasser nehmen. Die Wasserschöpfer sind fast ständig im Einsatz und in hohem Bogen schießt das Wasser nach Lee.

 

Aufgrund der (zu?) großen Segelfläche krängen die Yolas im böigen Wind teilweise abenteuerlich. Und sobald die Großschot gefiert wird, droht ein Luvkenterung aufgrund des großen Gewichts auf der Leekante. Einige Male dachten wir, dass es jetzt soweit ist. Aber erst kurz vor dem Zieleinlauf schaffte es eine Crew dann tatsächlich, ihr Schiff umzulegen. Zum Aufrichten mußten glatt drei Motorboote anrücken und der Mast mit einem Seil aus dem Wasser gezogen werden.

 

Wir sind dagegen sicher in Petit St. Vincent angekommen und liegen nun mal wieder im smaragdgrünen Wasser vor der exklusiven und privaten Hotelinsel. Vom Hotel ist allerdings zum Glück nichts zu sehen, alle Bungalows, von denen es wohl nicht sehr viele gibt, liegen gut versteckt unter Palmen und Büschen.

 

Bild des Tages:

- Ein Yola in voller Fahrt

- Aufgrund Volkers Knieverletzung war Michaela heute dran, nach dem Anker zu schnorcheln. Welch Strafe bei einer solchen Wasserfarbe nicht ins Wasser zu dürfen, oder?