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Dienstag 23. Juni 2015

Erst die Arbeit

Unser Standort: In der Holiday Ocean View Marina, Samal Island, Mindanao, Philippinen

 

Dann das Vergnügen. Das haben wir auch in 10 Jahren nicht abgelegt. Während wir die anderen Segler in der Marina schwatzen sehen, sitzen wir entweder im Schiff und arbeiten oder wir rennen von A nach B. Immer busy. Wir fragen uns schon, warum wir eigentlich immer am Arbeiten sind, während alle anderen anscheinend alle Zeit der Welt haben. David kann sogar Basketball im Fernsehen ansehen, obwohl sein Schiff an Land steht und er Kühlschrank einbauen muss usw. Das hat uns die letzten Tage schon ein bisschen beschäftigt, und wir haben es mal analysiert. Die Antwort ist ziemlich simple. Wir waren nie und wir werden es auch nie werden: Marinalieger. Wenn wir in eine Marina gehen, dann zum Arbeiten. Und das so schnell wie möglich, damit wir so schnell wie möglich wieder wegkommen. An Land zu stehen ist noch schlimmer, heißt, so schnell wie möglich, damit wir wieder ins Wasser kommen. Nur in Fiji haben wir uns damit abgefunden, dass wir 9 Monate Marinaleben „ertragen“ mussten.

 

Deshalb arbeiten wir auch jetzt wieder so schnell wie möglich, damit wir so schnell wie möglich im Flieger sitzen und in Deutschland ankommen. Schließlich wollen wir einen deutschen Sommer erleben und, der hat gerade angefangen. Aber bis dahin müssen wir hier noch hier erledigen. Leider spielt das Wetter heute nicht mit und macht uns einen Strich durch die heutige Rechnung. Es regnet „Schnürrlregen“, wie die Bayern sagen. Richtiger Landregen. Kein Gewitterregen oder Squall. Nein, es ist grau in grau und es regnet leise vor sich hin. Damit können wir kein Segel abbauen und mit Segel können wir keine Maße nehmen. Und keine Abdeckplanen in Auftrag geben, usw.

 

Plan B, wir arbeiten im Schiff. Es müssen alle Bedienunsanleitungen sowie die gesamte Dokumentation des Schiffes digitalisiert werden. Alle DVDs gesichtet und aussortiert werden, Logbücher geschrieben, Fotos bearbeitet und Proviant durchforstet werden. Nun, alles werden wir heute nicht schaffen, aber morgen ist ja auch noch ein Tag. Und unsere Listen werden hoffentlich täglich ein bisschen kürzer ;-)

 

Eines beschäftigt uns ebenso wie die Arbeit am Schiff. Irgendwie werden wir die Marinas & Werften nicht los. Alles fing auf einer Werft an und hört jetzt auf einer Werft auf. Liegt es daran, dass Schiffe einfach ständig in eine Marina oder auf eine Werft müssen? Nicht darüber nachdenken! Einfach weiter arbeiten, damit wir hier so schnell wie möglich wegkommen. Nur, dass wir dieses Mal LA GITANA hier lassen und wir mit dem Flieger unterwegs sein werden. LA GITANA darf sich von der langen Reise ausruhen und wir fliegen nach Hause und arbeiten dort weiter.

 

Bild des Tages:

Voilà! Warum wir lieber vor Anker statt in der Marina liegen oder auf der Werft stehen…