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Montag 20. Juli 2015

Noch einmal Big City

Unser Standort: In der Holiday Ocean View Marina, Samal Island, Mindanao, Philippinen

 

Sorry, dass wir jetzt jeden 2. Tag Logbuch ausfallen lassen müssen, aber so spannend ist die Arbeit hier an Bord wie gesagt auch nicht. Und ansonsten passiert nicht wirklich viel. Deshalb gibt es auch von gestern nichts zu berichten. Sonntags in der Marina ist Totentanz angesagt. Es ist mucksmäuschenstill (im Vergleich zu werktags, wo Schleifmaschinen lärmen), nur die Hunde kläffen. Es ist niemand zu sehen, viele liegen entweder schlaff unter der Klimaanlage oder sind mit dem Moped unterwegs. Sonntagsausflug. Mittagessen bei Alphonse oder in Babak, Ausflug am Wasserfall oder beim Tauchen irgendwo in Samal. Bei uns kann es lediglich einen Mopedausflug nach Babak geben, um unsere Wäsche abzuholen, damit wir endlich packen können. Beziehungsweise, Wäsche aussortieren können. Was bleibt, was geht von Bord, was geht mit nach Deutschland. Das übliche Spiel. Das Einzige, was wir uns gegönnt haben, war eine Runde Bier auf dem Balkon der Marina zum Sonnenuntergang. Dann kommen die Segler aus ihren Verstecken gekrochen und es kommt Leben in die Marina. Eigentlich nur auf dem Balkon. Dort genießen wir noch einmal den herrlichen Blick aufs Meer!

 

Noch einmal mussten wir heute nach Davao, um Volkers Brille beim Optiker abzuholen. Da wir ja Dank Moped beweglich sind, konnten wir um 9.30 Uhr mal schnell zur Fähre fahren und waren geschlagene 1,5 Stunden später in der GMall. Das Verkehrschaos in Davao nimmt gerade wieder zu und müsste eigentlich schon längst kollabiert sein. Jetzt gibt es noch jede Menge Baustellen. Wahnsinn! Wir beginnen gleich beim Optiker, denn wir wissen ja aus Erfahrung, das könnte zeitkritisch werden, falls es wieder Probleme mit der Brille gibt. Schön wäre es einfach mal gewesen, wenn alles glattgegangen wäre. Volker zieht die Brille auf und sofort wieder ab. Ihm wurde schwindlig. Das Labor hat doch glatt die Gläser vertauscht. Linke & rechte Seite verwechselt. Wie kann denn so etwas passieren??? Also das Ganze Retour und wir können um 15.00 Uhr wiederkommen. Man stelle sich vor, was das kostet! Die Gläser sind ja nicht mehr zu gebrauchen! Und das für 33 Euro, wo bleibt da der Gewinn für den Optiker?

 

Jetzt haben wir Zeit. Was tun? Michaela entscheidet sich für den Friseur und lässt sich ihre 4 Farb-Coloration auf dem Kopf in eine einzige Haarfarbe tönen. Originalhaarfarbe gemixt mit hellbraunen, grauen und von der Tropensonne gebleichte, hellblonde Strähnen. Bernob (der Meister der Haarfarbe, wie das Poster am Eingang promotet) verspricht, sich sehr viel Mühe zu geben, das zu ändern. Dabei macht er selbst nichts. Nur 2x Farbe anmischen, den Rest machen mehrere Ladies. Jede hat ihren Job und der Maestro kontrolliert alle paar Minuten! Dass die Mädels schnell genug arbeiten, dass die Einwirkzeit nicht überschritten wird, dass sie die Farbe richtig auftragen usw. Personalmangel gibt es hier nicht! Für die Mädels muss der Job im Friseursalon das Paradies auf Erden sein. Man kann sich ständig die Haare stylen, schminken und vor allem ständig und überall im Spiegel anschauen. Was die Mädels auch tun, wenn sie gerade keine Kundin „bearbeiten“ müssen. Damit die Wartezeit nicht so langweilig wird, bekommt Michaela heute auch eine Maniküre, wie all die anderen Damen, die um sie herum sitzen. Nach 2 Stunden kann sich das Ergebnis sehen lassen, meint Volker, als er zurückkommt. Und das meinen auch die Ladies und natürlich Bernob. Er ist zufrieden mit seinem Werk und Michaela mit ihrem verspäteten Geburtstagsgeschenk. Danke Schatzi ;-)

 

Volker vertreibt sich die Zeit mit einer Massage, denn die Rückenschmerzen sind durch das viele Arbeiten wieder schlimm geworden. Weit muss er nicht laufen, nur eine Etage höher, dort nimmt man sich seiner an. Hatten wir schon erwähnt, dass auch Massagen ein großes Thema hier ist. Überall gibt es Massagesalons, wo man von 30 Minuten bis 2 Stunden-Massagen bekommen kann. Und natürlich kostet das im Vergleich zu Europa wieder kleines Geld. Willkommen in Südostasien! Egal wie, die Rückenschmerzen müssen weg, damit Volker den langen Flug übersteht. Ach ja, bis dahin sind es nur noch 3 Tage!

 

Als wir die Brille abholen, passen die Gläser, zumindest sitzen sie auf der richtigen Seite. Dummerweise hatte man aber die bestellten Gläser doch nicht mehr vorrätig und man hat freundlicherweise teurere Gläser eingesetzt. Dumm nur, dass genau mit diesen Gläsern Volker nichts sehen kann. Eine Brille mit diesen Gläsern liegt schon an Bord, unbenutzt. Deshalb wollten wir ja eine neue Brille! Jetzt reicht die Zeit leider nicht mehr, denn neue Gläser müssen aus Manila kommen. Und bis dahin sind wir im Flieger nach Deutschland. Also Gläser wieder aus dem Rahmen raus und wir müssen unverrichteter Dinge gehen. Bezahlt haben wir nichts, aber Arbeit und Material hat es gekostet, weil man gleich 2x Fehler gemacht hat. So kann man definitiv kein Geld verdienen! Und die Krönung zum Schluß: der Techniker legt die Gläser zum Brillengestell in die Tüte, statt sie zurück ins Labor zu schicken, wie die Optikerin verfügt hatte. Dummheit muss manchmal bestraft werden…

 

Bild des Tages:

Volker durfte letzte Woche chillen und sich verwöhnen lassen. Viele Männer sitzen hier und schlafen dabei eine Runde. Volker liest lieber die Zeitung ;-)