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Samstag 08. August 2015

Wir lernen Deutsch

Unser Standort: In der Holiday Ocean View Marina, Samal Island, Mindanao, Philippinen – wir in Deutschland

 

Oder die Geschichte vom Schobbedeggelsche und Muggabatscher. Scheint wir müssen wieder Deutsch lernen, bzw. unsere verschiedenen Dialekte. Irgendwie haben wir die vielen Mundarten, die es in Deutschland gibt, „verlernt“ oder vergessen. Oder wir haben sie erst gar nicht gekannt. So wie es in den Philippinen auf jeder Insel eine andere Sprache/Dialekt gibt, so wie im Pazifik jede Insel ihre eigene Sprache hat, so gibt es natürlich auch bei uns zigtausend verschiedene Dialekte. Damit wir nicht im Restaurant sitzen und die Bedienung nicht verstehen, müssen wir uns ein paar Begriffe wieder ins Gedächtnis zurück holen. Was war nun wieder ein Sauer- und was ein Süßgespritzer? Im Rheingau kennt man so etwas nicht, da würde man den Wein oder Äppelwoi NIE mit Limo spritzen! Da trinkt man am besten pur. In Frankfurt geht man in die „Gaddewertschaft“ zum Schobbe petze und im Rheingau in die Straußwirtschaft auf ein „Piffche“. Man isst „Gri Soß“ oder „Rippche & Co.“, Handkäs‘ mit „Mussick“, Spundekäs‘ oder „ebbes von dene neumodische Ferz“, die jetzt überall auf den Speisekarten stehen. Die Lektion haben wir in der ersten Woche hinter uns gebracht und sie hat uns wie immer gut gefallen. Im Rheingau lässt es sich eben gut leben, da ist immer was los. Der Eventkalender ist ganzjährig voll!

 

Baden-Württemberg ist ein wenig vielschichtiger, was die Dialekte angeht. Vom Alemannischen, Badischen zum Schwäbischen, bis hin zum Hohenlohischen, was Michaela so gar nicht versteht. Hohenlohisch ist eine fränkische Mundart, die im nordöstlichen Ba-Wü gesprochen wird, wo wir gerade unser Quartier aufgeschlagen haben. Den Muggabatscher (Fliegenklatsche) kennt man allerdings überall im Ländle, den hatten wir sogar auf LA GITANA in unseren Wortschatz aufgenommen. Den Rest lernen wir bzw. Michaela jetzt nach und nach. Fangen wir erst einmal mit der Umgebung an, wo wir hoffentlich bald ein eigenes „Dach über dem Kopf“ finden.

 

Wie schön ist es da, dass wir seit ein paar Tagen mobil sind und unser Abenteuer Autokauf ein glückliches Ende gefunden hat! Mit unserem neuen, alten Gefährt erkunden wir also die nähere Umgebung und suchen zum Abkühlen nach Biergärten. Gar nicht so einfach hier. Ja, wir wissen, dass wir nicht in Bayern sind und es hier keine echten Biergärten gibt. Aber einfach draußen sitzen, möglichst im Schatten, noch besser unter Bäumen, das wäre schon sehr schön! Das hatten wir soooo lange nicht mehr gehabt. Deutsche Gemütlichkeit gibt es eben nirgends, außer in Deutschland. Und das möchten wir jetzt wieder neu entdecken. Wenn man lange genug aus Deutschland weg war, gibt es vieles, was neu zu entdecken ist, was man früher einmal für selbstverständlich hielt.

 

Auch Alltägliches lernen wir wieder neu. Zum Beispiel wie meldet man heutzutage ein Auto um? Nun, dieses Prozedere haben wir jetzt kennengelernt und festgestellt, dass es doch nicht so viel anders ist, wie es einmal war. Nur, dass die deutschen Behörden dank schneller Computer deutlich schneller und effektiver sind als viele im Ausland. Deutschland eben!

 

Bild des Tages:

Frühling an der Jagst – den haben wir zwar verpasst, dafür dürfen wir jetzt bei herrlichstem Sommerwetter und viel Hitze unsere Umgebung erkunden. Und unsere Füße in die Jagst halten…