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LOGBUCH
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Donnerstag 14. Juni 2007

Was erwartet uns hier?

Unser Standort: Vor Anker vor dem Ort Hakahau, Oa Pou, Marquesas, Französisch Polynesien

 

Die Nacht auf See war genauso wie sie im Südseebilderbuch steht. Schwachwind aus Südost und ein Regenschauer nach dem anderen, der uns nass macht. Mit mühsamen dreieinhalb bis viereinhalb Knoten sind wir Richtung Oa Pou gedümpelt. Gut, dass wir die 66sm nicht in einem Anflug von Hybris an einem strammen Tag zu segeln versucht haben.

 

Als wir gegen 10:00 Uhr in Hakahau eintreffen, finden wir in dem engen Raum hinter dem Breakwater gerade noch ein Plätzchen zwischen zwei anderen Schiffen, in das wir uns mit Bug- und Heckanker hineinzwängen. Im Führer steht, dass die Bucht bei 5 Schiffen bereits voll sei. Nun sind wir sechs! Und, was wir noch nicht wissen, bis morgen abend werden wir 12 Segelyachten hier sehen. Hoffentlich kommt die nächsten Tage kein Versorgungsschiff hier rein, denn sonst gibt's Kleinholz...

 

Nach einem ausgiebigen Landfallfrühstück führt uns unser erster Weg zur Gendarmerie, um endlich einzuklarieren. Der Gendarm kommt pünktlich um 15:01 Uhr und alles ist völlig problemlos. Wir erhalten einen Stadtplan von Hakahau - nicht dass der bei den paar Strassen nötig wäre - eine Kopie des Einklarierungspapiers sowie einen Yachtführer für Tahiti. Außerdem erzählt uns der Gendarm ein wenig vom Leben auf den Inseln und im Dorf. Alles supernett und zuvorkommend. Mit dem Stempel im Paß dürfen wir nun bis zu unserem Hochzeitstag am 13. September in Französisch Polynesien bleiben. Da müssen wir wohl nochmal verlängern...

 

Anschließend geht's gleich zur Dorferkundung. Nach Fatu Hiva und Tahuata haben wir das Gefühl in einer Großstadt angekommen zu sein. Es gibt eine signifikante Zahl an Pick Up Trucks, eine Bank mit Geldautomat und zahlreiche kleine Läden, vulgo Supermärkte. Die Aranui, das Frachtschiff, das die Marquesas mit Waren aus Tahiti versorgt, war erst gestern Abend hier gewesen, und so sind die Läden gut bestückt. Es gibt frische Tomaten, Gurken, Kartoffeln, Paprika, Kohlköpfe und Zwiebeln. Und auch alle Konservendosen scheinen gut aufgefüllt. Na da werden wir doch morgen gleich mal zuschlagen, so lange es noch was gibt.

 

Außerdem finden wir ein Internet-Café! Welch Wunder! Nach sechs Wochen endlich mal wieder E-Mails abrufen. Das haben wir überhaupt nicht vermisst. Von den 143 Mails für Michaela und 436 Mails für Volker bleibt allerdings kaum etwas interessantes übrig. Fast alles sind leider Spams. Aber zwischen dem vielen Müll entdecken wir doch die eine oder andere Mail von unseren Freunden und Logbuchlesern. Wir haben sie noch nicht gelesen, geschweige denn beantwortet. Dennoch schon einmal vielen Dank vorab - auch wenn die Antwort jetzt nochmal sechs Wochen dauern kann. Was es allerdings heißt, über 20 Mb an Mails runterzuladen, wenn die Internetverbindung gerade mal 54kb hat und wir sie mit einem anderen User teilen müssen, kann sich zuhause wahrscheinlich keiner vorstellen. Und auch der Besitzer des Internet-Cafés war ein wenig überrascht, wieviele Mails man so kriegen kann...

 

Zurück auf LA GITANA kommt etwas heiß ersehntes zum Abendessen auf den Tisch: Nach langen Tagen ohne frisches Gemüses gibt es heute abend einen knackfrischen Griechischen Salat. Ohh wie tut das gut, endlich mal wieder in Gurken und Tomaten beißen zu können...

 

Bild des Tages:

Dramatisch präsentiert sich Oa Pou bei der Ansteuerung von Hakahau