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Montag 04. Juni 2007

Landfall auf Fatu Hiva

Unser Standort: Vor Anker in der Baie des Vierges, Fatu Hiva, Marquesas

Seit Galapagos gesegelt: 3.028sm

Noch zu segeln: 0sm

Etmal: 163sm

 

Unglaublich, wir haben es geschafft! Nach 20 Tagen auf hoher See und 3.000 gesegelten Seemeilen haben wir wieder Land in Sicht. Zuerst schemenhaft und sehr dunstig, aber dann kommt die Insel immer näher (oder wir ihr) und wir erkennen immer besser die dramatisch schöne Landschaft dieser Vulkaninsel. Am frühen Nachmittag umrunden wir die Insel südwestlich und segeln die Leeküste hoch bis zur berühmten "Baie des Vierges", wo alle Segler ihren ersten Stop auf den Marquesas machen. Hoffentlich ist die Bucht nicht so voll und wir bekommen noch ein schönes Plätzchen. Die letzte Nachricht über Funk berichtete von mehr als 20 Schiffen in der Bucht!! Man liege wie die Ölsardinen!! Wieso müssen eigentlich so viele Menschen um die Welt segeln?? Egal wie - wir haben es geschafft, wir sind mit LA GITANA in der Südsee angekommen!!!

 

Zur Begrüßung bekommen wir eine Delphinschau von einigen "Bottlenose-Delphinen", die direkt vor und neben unserem Bug Luftsprünge vollführen und sich seitlich ins Wasser werfen, damit sie die Fische aufscheuchen und jagen können. Riesige Kerle dieses Mal, aber wie immer, wunderschön! Wir könnten stundenlang zusehen! Aber der Wunsch nach einem ruhigen Ankerplatz ist stärker. Wir sind soooooo gespannt auf diese Bucht, von der alle schwärmen und die ein absolutes "Must" sein soll. Und dies wollen wir natürlich mit dem richtigen Licht erleben...

 

Um 1600 Uhr hiesige Zeit (-11,5h MESZ) erreichen wir die Bucht, die gerade ins schönste Sonnenlicht getaucht wird, und die tatsächlich traumhaft schön ist. Und es tauchen die ersten Masten auf. Wir zählen 4 Stück - das wäre super! Keine Chance! Als wir in die Bucht einlaufen, zählen wir dann 14 Masten. Naja, immer noch besser als 20 Schiffe, wie letzte Woche. Das Beste aber ist, dass wir ausnahmsweise mal einen Ankerplatz vorne in der esten Reihe bekommen, wo es flach ist und wir auf 9m den Anker werfen können. Es scheint, dass einige Schiffe erst heute ausgelaufen sind und den Platz freigemacht haben. Glück gehabt!!! Ansonsten hätten wir auf 20-30m Tiefe ankern müssen und das heisst viel Kette stecken. Bei den heftigen Fallböen hier in der Bucht soll so mancher Anker schon gerutscht sein.

 

Also fahren wir den Anker intensiv ein und stecken das 6fache an Kette. Jetzt sollten wir auch die heftigsten Fallböen überstehen. Einige davon haben uns schon begrüsst und sie erinnern uns an unsere Charterurlaube in den Kykladen. Kaum ist der Anker gefallen, werden wir mit dem schönsten Licht belohnt, das goldene Stellen in die üppige Vegetation malt. Wir können es kaum glauben, dass wir nun in der Südsee angekommen sind - unser Traumziel seit vielen Jahren!

 

Als Sundowner gibt es heute "Champagner" bzw. chilenischen Cava, der fast so gut wie Champagner schmeckt, und wir genießen unseren ersten Sonnenuntergang auf Fatu Hiva. Nach dem Abendessen merken wir, wie müde und kaputt wir tatsächlich sind. Volker schafft es nicht einmal mehr ins Bett und schläft direkt nach dem Essen im Cockpit ein. Endlich mal wieder eine Nacht durchschlafen, kein Geschaukel ertragen und keine Nachtwache gehen müssen. Oh wie herrlich ist es anzukommen!!!

 

Bild des Tages:

Die Bucht der Jungfrauen auf Fatu Hiva - unser erster Ankerplatz nach 20 Tagen auf See. Und was für einer!