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Montag 11. Juni 2007

Wir ziehen weiter

Unser Standort: Vor Anker in der Baie Hanetafau, Tahuata, Marquesas, Französisch Polynesien

 

Fatu Hiva macht uns den Abschied wirklich schwer, denn heute präsentiert sich die Insel in herrlichstem Wetter. Keine Spur mehr von den sintflutartigen Regenfällen der letzten Tage. Wir schauen uns tief in die Augen und zögern. Sollen wir doch noch einen Tag hier bleiben? Nein, dazu gibt es hier viel zu viele andere Inseln und auch von denen wollen wir ein wenig sehen.

 

Nach acht Tagen in der Jungfrauen-Bucht ziehen wir also um 08:00 Uhr den Anker hoch und machen uns auf die 42sm lange Strecke nach Tahuata, einer kleinen Insel, die Hiva Oa vorgelagert ist. Dort soll es auch noch einigermassen beschaulich zugehen. Von anderen Yachten hatten wir eine Wetterprognose erhalten: 10kn Wind aus Ostsüdost. Und siehe da! Sie war zutreffend. Perfektes Wetter, um den Blister wieder mal hochzuziehen. Diesmal ohne Probleme und auch die Bergung funktionierte einwandfrei, auch wenn sich der Bergeschlauch im Laufe von ein paar Stunden immer um die eigene Achse wickelt.

 

Traumbedingungen auf dem Pazifik: Keine Windsee, nur eine lange Dünung aus Südost und ein einigermassen stabiler Wind lassen uns sanft, leise und gemächlich nach Tahuata gleiten. Für Abwechslung ist reichlich gesorgt, denn mehrfach begleiten uns große Delphinschulen und spielen um den Bug. Schade nur, dass das nichts Gutes fürs Angeln bedeutet. Macht aber auch nichts, denn noch haben wir genügend Fisch im Tiefkühler und noch einen Marlin im Kühlschrank, den wir gestern geschenkt bekamen.

 

Als wir kurz vor Sonnenuntergang in die Hanetefau Bucht einlaufen, erwarten uns schon Do It und Ursa Minor. Vor allem mit Ruth und Angus von der Do It gibt es ein herzliches Wiedersehen. Wer hätte gedacht, dass wir uns nach unserer ersten Begegnung in den BVI vor mehr als einem Jahr noch so oft wiedersehen würden. Die beiden kommen gleich mit dem Dinghy angetuckert und wir verquatschen die Zeit bis es dunkel ist. Schließlich haben wir uns seit Galapagos nicht mehr gesehen - und es gibt viel zu erzählen. Spontan entschliessen wir uns, noch nicht morgen abend nach Oa Pou weiterzusegeln und laden stattdessen die beiden morgen abend zum Essen ein.

 

Da die beiden heute abend zum Glück noch einigermassen rechtzeitig den Absprung geschafft haben, können wir uns noch ein Portion leckere Penne Arrabiata machen. Tomaten aus der Dose, dafür aber mit höllisch scharfen und frischen Chilis sowie einem mehr als aromatischen Basilikum - beides aus Fatu Hiva! Eine schöne Erinnerung an diese Trauminsel!

 

Bild des Tages:

Aus lauter Freude machen die Delphine um uns rum Luftsprünge. Wir haben hier wohl eine neue Art entdeckt, die wir kolumbianische Delphine taufen. Warum? Ganz einfach: Alle haben eine weiße Nasenspitze ;-)