Listinus Toplisten



LOGBUCH
<<  <  04/2007  >  >>

Sonntag 08. Juli 2007

Volles Programm

Unser Standort: Vor Anker hinter dem ehemaligen Dorf Otao, Tahanea-Atoll, Tuamotus, Französisch Polynesien

 

Anscheinend hat Volker mit Jacques dem Franzosen beim gestrigen Tauchen so gut harmoniert, dass dieser gleich heute morgen nochmal einen Tauchgang am Aussenriff wagen wollte. Wir laden noch Norbert ein und nehmen Herwig sowie Martin, Jacques' Sohn, als Dinghy-Wachen mit und los geht's. Wieder hatten wir die Tiden und die Strömungen im Pass gut berechnet bzw. eingeschätzt und kommen problemlos bei nahezu Stillwasser aus dem Atoll heraus. Draussen steht eine Windsee von 1,50m, in die wir uns stürzen. Gut, dass wir tauchen dürfen und nicht im Dinghy warten müssen.

 

Die Sicht unter Wasser ist einfach geil. Wir gleiten hinab, sehr schnell, immer auf die Riffkante zu. Dahinter scheint der Grund nahezu senkrecht ins Bodenlose zu stürzen. Ehe wir uns versehen sind wir schon auf dreißig Meter und dennoch sehen wir ganz klar die Umrisse der Dinghys über uns. Wahnsinn diese Sichtweiten. Und absolut umwerfend ist auch die Menge und Vielfalt an Korallen. Lediglich größere Fische lassen auf sich warten, um den Tauchgang zu einem absoluten Highlight werden zu lassen. Zwar sehen wir zu Beginn des Tauchgangs einen kleinen Schwarzspitzen-Riffhai, doch der Höhepunkt kommt erst später: Ein Thunfisch von 1,50m Länge besucht uns und umkurvt uns neugierig. Fantastisch einen solch großen, pelagischen Jäger beim Schwimmen zuzusehen. Das gleiche denkt er wahrscheinlich auch von uns und kommt neugierig immer näher. Gut, dass das kein Hai war, denn von Thunfischattacken hatten wir bisher nichts gehört...

 

Die Rückkehr ins Atoll war dann schon deutlich ruppiger. Im Pass stand Strömung gegen Windsee und es bauten sich kräftige Brecher von 2m auf. Jetzt auf die richtige Welle warten, dann Vollgas mit dem Dinghy und möglichst lange vor der Welle hersurfen. Weiter ging's mit Robinsonade im verlassenen Dorf. Wir mußten noch ein wenig mehr Wäsche und vor allem unsere Cockpitkissen waschen. Außerdem stand Müllverbrennung auf dem Programm. Nur zu zweit bevölkern wir das Dorf und ursurpieren die Wassertanks. Wenn wir durstig werden holt Volker eine Kokosnuss von der Palme und köpft sie. So macht Arbeit Spaß! Und auch die Einsiedlerkrebse freuen sich über uns. Schließlich werfen wir ihnen die ausgetrunkenen und gespaltenen Kokosnüsse hin. Eine Delikatesse für die Krebse. Es vergehen keine zehn Minuten und auf den Koksnüssen krabbeln die Einsiedlerkrebse rum, dass es eine wahre Freude ist.

 

Aber bevor um 16:30 die Antje und die Monja zu uns zum Sundowner kommen, müssen wir natürlich nochmal schnorcheln gehen und entdecken so ein wunderschönes Riff direkt hinter dem Pass. Die Korallen sind fast noch schöner als am Aussenriff, es gibt Haie und viele Fische. Halfterfische, Doktorfische, Barsche, Makrelen, Junker und so weiter... Wir können uns kaum losreissen, um noch pünktlich vor unseren Gästen auf LA GITANA einzutreffen. Und dann geht auch schon die Sonne in flammend schönen Purpur- und Rottönen hinter dem Motu unter und wir verquatschen uns bis in die Nacht. Volles Programm eben...

 

Bild des Tages:

Die Korallenformationen hier hauen einen wirklich aus den Füßlingen! Diese hier haben wir Blumenkohlauflauf getauft...