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Dienstag 17. Juli 2007

On the road again!

Unser Standort: Auf dem Weg vom Tahanea-Atoll nach Papeete, Tahiti, Französisch Polynesien

 

Je länger wir unterwegs sind, desto mehr ertappen wir uns dabei, dass es uns gar nicht so sehr drauf ankommt, möglichst viel zu sehen. Lieber möchten wir die Orte tiefer ergründen, an denen wir verweilen. Und so waren auch die gut drei Wochen, die wir in Tahanea verbracht hatten, viel zu kurz, um mehr als nur einen kurzen Blick hinter den Schleier des Atoll zu werfen. Dennoch reisen wir heute sehr zufrieden und angefüllt mit vielen neuen Erfahrungen und Eindrücken - zu Lande und im Wasser - weiter.

 

Wie geplant geht es heute morgen direkt nach Sonnenaufgang los und wir fahren ein letztes Mal quer durch die Lagune. Inzwischen hat sich dafür eine Routine eingespielt und Volker sitzt nach Korallenköpfen Ausschau haltend in der Saling, während Michaela LA GITANA steuert. Die Sicht ist nicht optimal, da die Sonne noch sehr tief steht, aber es geht gerade so. Wir hangeln uns entlang unseres alten Tracks und haben ein vorwärtsschauendes Echolot. Da sollte es doch mit dem Teufel zu gehen, wenn wir einen Korallenkopf treffen.

 

Doch plötzlich schreit Volker aus der Saling "Backbord!! Backbord!!" Michaela wirft das Ruder herum und wir tuckern in nur 10m Abstand an einem fetten Korallenkopf vorbei. Mist! Den haben wir wirklich viel zu spät gesehen. Das hätte jetzt noch gefehlt, dass wir mit 4kn Fahrt auf einen Korallenstock rumpeln.

 

Um 09:00 Uhr sind wir am Pass und es ist gerade Ebbe, das Wasser schießt also aus der Lagune hinaus und draussen bildet der Strom gegen die Windsee eine echte Waschmaschine mit kleinen Sturzseen und Verwirbelungen. Der Pass ist aber breit und die Wellen können uns nicht gefährlich werden, so dass wir nicht erst auf Stillwasser warten, um durch den Pass zu fahren. Mit 4kn Strom von hinten werden wir förmlich aus der Lagune rauskatapultiert und passieren nur ein wenig nass auch die aufgewühlte See, die eine halbe Seemeile aus dem Pass hinaus reicht.

 

Der Pazifik empfängt uns mit Schwachwind von 10-15kn aus Südost und wir dürfen uns mal wieder im Segelwechseln üben. Zuerst geht es unter Genua, Groß und Besan Richtung Nordwesten an der Riffkante des Atolls entlang. Nach 1,5 Stunden müssen wir dann auf West und schießlich auf Westsüdwest-Kurs gehen und es ist an der Zeit den Blister zu setzen. Jetzt geht's auch einigermassen dahin und das ist gut so. Denn schließlich wollen wir die 300sm bis Papeete bis Donnerstag Nachmittag hinter uns bringen.

 

Am Nachmittag bewölkt sich der Himmel zusehends und um uns herum ziehen immer wieder Squalls vorbei, obwohl uns keiner trifft. Das ist kein Wetter, um den Blister nachts stehen zu lassen. Also runter mit der bunten Blase und unter Groß und ausgebaumter Genua in die Nacht hinein. Inzwischen ist es 04:00 Uhr in der Früh, die Nacht ist mild und sternenklar. Keine Spur von Squalls, dafür hat der Wind zusehends nachgelassen und auf OSt gedreht, so dass wir nach Tagesanbruch wohl die Segel schiften dürfen, um Kurs Papeete halten zu können.

 

Bild des Tages:

Ein letzter Blick zurück auf unseren Ankerplatz an der Kokoskrabbeninsel - diesmal aus der luftigen Höhe des Mastes.