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Donnerstag 19. Juli 2007

Verluste, Verluste

Unser Standort: Auf dem Weg vom Tahanea-Atoll nach Papeete, Tahiti, Französisch Polynesien

 

Was haben wir denn nun schon wieder verbrochen? Wir haben doch gestern brav alle Tellerchen aufgegessen und auch alle Bücher ausgelesen. Wieso verläßt uns dann heute der Wind? Die Windabnahme war doch erst für morgen angekündigt!! Aber irgendwie ist das Wetter hier immer einen Tag schneller als der Wetterbericht. Meteo France spricht noch von frischem Wind und wir sitzen seit 05:00 Uhr morgens in der totalen Flaute. Kein Luftzug rührt sich. Ob wir wollen oder nicht: Zeit für die Eisengenua, denn Isa und Phil kommen am Montag. Also mal 12 Stunden motoren, so dass wir zum Sonnenuntergang Pointe de Venus auf Tahiti erreichen, wo wir die Nacht verbringen wollen, bevor wir morgen bei Tageslicht durch die Lagune von Tahiti kurven. So sind aber wenigstens die Batterien voll und der Wassertank wieder mit zusätzlichen 500L Wasser aufgefüllt. War also eh' nötig.

 

Außer der Flaute war der Aufreger des Tages ein Mahi-Mahi (Golddorade) von bestimmt 1,50m Länge, der an unsere Angel ging. Eine Stunde Kampf, um das Schuppentier müde zu machen und so langsam an unser Heck kurbeln zu können. Als er endlich müde hinter dem Heck schwimmt schlagen gleich zwei Gaff-Versuche fehl und der Gute bäumt sich ein letztes Mal auf und schüttelt den Köder ab. So ein Ärger! Nachdem die Antje gestern bereits einen Wahoo von an die zwei Metern verloren hat, also bereits der zweite schwere Verlust für die deutsche Fischereiflotte im Pazifik innerhalb 24 Stunden... Aber was soll's. Kommt Zeit, kommt neuer Fisch! Da können wir hier im Pazifik sicher sein. Und ein Fisch hier reicht ja auch immer gleich als Monatsration für eine Großfamilie...

 

Bild des Tages:

Land in Sicht! Wir freuen uns, dass wir nun Tahiti in Sichtweite haben. Und die 300sm oder gut 60 Stunden Fahrt über den offenen Ozean sind für uns inzwischen eine echte Kurzstrecke. Wie sich im Pazifik doch die Perspektiven verschieben. Aber nun kommen wir an einem der neuralgischen Punkte im Pazifik an, wo sich alle Segler treffen. Ein echtes Nadelöhr! Schon aus 30sm Entfernung hören wir lauter bekannte Schiffsnamen auf VHF Kanal 16 rufen oder gerufen werden...