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Samstag 28. Juli 2007

Kurz-Entschluß

Unser Standort: Vor Anker hinter dem Motu Taurere, Bora-Bora, Gesellschaftsinseln, Französisch Polynesien

 

Irgendwie spielt das Wetter gerade mal wieder nicht so richtig mit. Es regnet viel und ist recht windig. Also sitzen wir am gestrigen Abend noch zusammen und überlegen, wie wir die nächsten Tage gestalten. Spontan entscheiden wir uns, heute nach Bora-Bora zu segeln. Zum einen hat es mit 25kn einen kräftigen Wind aus Ost. Zum anderen können wir so den erneut recht regnerischen Tag am besten nutzen.

 

Dank Vomex-Tabletten sind heute sowohl Isa wie auch Phil fit und wir kommen mit gereffter Genua und Besan flott voran, so dass wir bereits um 14:00Uhr durch den Pass von Bora-Bora segeln. Nur mit Fischen war's nichts. Einmal hat ein Fisch kurz an der Angel gezupft. Das war's dann. Doch dafür hat sich das Wetter gebessert! Die Sonne strahlt und beschert uns die herrlichsten Wasserfarben, als wir durch die Lagune von Bora-Bora motoren. Unser Ziel ist das Motu Taurere, das wir bereits von unserer Hochzeitsreise kennen. Hier hoffen wir einen einsamen Ankerplatz in kristallklarem Wasser zu finden. Die Chancen scheinen nicht schlecht zu stehen, denn die geselligkeitsverliebten Fahrtensegler liegen alle im Pulk vor dem Bora-Bora Yacht Club. Ist ja auch klar: Hier gibt's Wifi und jede Menge Seglerschwof. Nichts für uns!

 

So tuckern wir durch die Lagune, die Wasserfarbe wechselt von tintenblau über ein zartes Azur und Smaragd zu einem hellen Türkis. Als Farbenspiel schön anzuschauen, für den Segler jedoch beängstigend, da das Wasser immer flacher wird! Mit sorgenvoller Miene lotst Volker am Bug LA GITANA über die Sandbänke. 2,90m - 2,70m - 2,60m - 2,50m!!! Und das bei 2,11m Tiefgang!!!! In Schleichfahrt geht's dahin und Volker wachsen allerlei neue graue Haare. Doch schließlich ist auch die letzte Sandbarre geschafft und wir ankern in absolut glasklarem Wasser auf 4m. Hinter uns steigt der ehemalige Vulkan von Bora-Bora in die Höhe und wir sind beinahe alleine hier! Da hat sich die Inselumrundung doch schon wieder gelohnt. Und gut, dass fast alle Fahrtensegler sich strikt an die Revierführer halten. So findet man tatsächlich 2sm links und rechts der Route herrliche Flecken Erde. Man muß halt nur mal etwas wagen.

 

Wir testen sofort das Wasser aus, das hier in der Lagune einen Tick wärmer als bisher ist und schmeissen zum Abendessen erneut den Grill an. Während Isa und Phil Jetlag- und Vomex-bedingt um 21:00Uhr in die Kojen kippen, geniessen wir noch den strahlenden Vollmond über uns. Er ist so hell, dass die Lagune sogar nachts blau leuchtet!!

 

Bild des Tages:

Nahezu unwirklich erscheint unser Ankerplatz in der Lagune von Bora-Bora - Farbenrausch total!