Listinus Toplisten



LOGBUCH
<<  <  04/2007  >  >>

Sonntag 05. August 2007

Endlich Fisch!

Unser Standort: Vor Anker in der Baie d'Avea, Huahine, Gesellschaftsinseln, Französisch Polynesien

 

Sehr früh machen wir uns heute morgen von der Boje frei, an der wir die letzten beiden Tage lagen. Jetzt wird's langsam ernst mit der Rückfahrt nach Tahiti. Volker starrt schon seit Tagen ganz gebannt auf die Grib-Files und Wetterfaxe. In 96 Stunden sollten wir ein Wetterfenster haben, das schwachen Wind aus Ost, vielleicht sogar aus Nordost mit sich bringt. Hoffentlich tritt diese Prognose auch tatsächlich ein, denn ansonsten haben wir den Südost direkt auf die Nase... Bisher hat der Maramu genannte starke Südost zwar nich nicht so häufig geweht. Wenn es aber diese Woche passiert, dann haben wir ein Problem.

 

Für heute geht es aber erst einmal zwanzig Meilen nach Osten zur nächsten Insel. Huahine heißt das Ziel. Unsere Lieblingsinsel hier im Archipel, da sie viele schöne Ankerbuchten bietet und vom Tourismus noch kaum beleckt ist. Und für heute ist uns das Wetter schon einmal hold. Wir haben 15 bis 20kn aus Süd - sehr ungewöhnlich - und können auf einem tollen Am-Wind-Kurs mit über sieben Knoten Richtung Osten fliegen. Beide Angeln sind draussen und Isa und Philippe versuchen die Überfahrt heute ohne Vomex. Mit Erfolg! Jetzt felt nur noch der Fisch.

 

Und tatsächlich zupft doch auf der Hälfte der Strecke plötzlich ein Schuppentier an der Angel. Anhand seiner Schwimm- und (nicht vorhandenen) Kampfbewegungen schätzt Volker allerdings sofort, dass wir einen Barrakuda dran haben. Schlecht! Denn Barrakudas essen wir keine. Und tatsächlich bewahrheitet sich Volkers Prognose. Unter den langen Gesichtern von Philippe und Isa hängen wir den armen Burschen vom Haken ab und lassen ihn wieder schwimmen. Aber noch ist ja nicht aller Tage abend.

 

Denn als wir durch die Lagune von Huahine motoren, geht die Angel zu Volkers totaler Überraschung plötzlich wieder los - und zwar mächtig. Die Leine verschwindet fast senkrecht im Wasser und wir tippen sofort eine Stachelmakrele. Und tatsächlich holen wir nur kurze Zeit später eine ausgewachsene Messing-Makrele von gut und gerne 12kg aus dem Wasser. Isa und Phil sind aus dem Häuschen und fotografieren und filmen wie wild für die Daheimgebliebenen. In unserer Ankerbucht angekommen filetiert Phil den inzwischen Henry-George getauften Fisch dann sehr geschickt und post mit dem Kadaver für die Kamera. Wir anderen geniessen lieber das schöne Panorama und das tolle Wasser. Die Baie d'Avea ist sicher eine der schönsten Ankerbuchten hier in den Gesellschaftsinseln.

 

Zum Sundowner machen wir zur Feier des Tages noch eines der beiden am Strand gelegenen Hotels unsicher und geraten mitten in die Show, in der erklärt wird, wie man Poisson Cru zubereitet. Und zwar angefangen von der Kokosnuss, die noch in der Schale sitzt, übers Entbasten und das Öffnen bis zum Reiben von Kopra. Sehr gut. Wieder was gelernt. Und wieder etwas auf dem Einkaufszettel: So eine Kokosnussreibe muß unbedingt her. Schließlich werden wir in den nächsten Monaten vor allem und ziemlich ausschließlich Kokosnüsse als frisches Obst bekommen.

 

Bild des Tages:

Phil und Volker präsentieren Henry-George, unsere frisch gefangene Stachelmakrele - "Tu vas mourrirrr Henrrry-Georrrge!"