Listinus Toplisten



LOGBUCH
<<  <  04/2007  >  >>

Freitag 17. August 2007

Rum ums Eck

Unser Standort: Vor Anker bei der Ilot Tautau, Tahaa, Gesellschaftsinseln, Französisch Polynesien

 

Der Namenspatron unserer LA GITANA schlägt heute erbarmunglos weiter zu. Maramu ist ein starker Südostwind hier in Polynesien, der nach dem Durchzug einer Depression und vor dem Herannahen des nächsten Hochs entsteht. Er bläst hier mit schöner Regelmäßigkeit alle ein bis zwei Wochen mit einer Stärke von 20 bis 25kn. Außerdem schickt er in der Regel eine hohe Dünung von bis zu 4m aus Südosten heran. Seit wir die Schwachwindeigenschaften unserer alten Lady kennen, verstehen wir nun endlich auch, warum Henri Amel unseren Schiffstyp nach einem Starkwind benannt hat...

 

Uns reicht's trotz der nahen Verwandschaft zu diesem Wind dennoch auf diesem Ankerplatz. Wir gehen Anker auf, ziehen die Genua hoch und segeln durch die Lagune von Tahaa auf die Leeseite der Insel. Schutz vor Wind und Welle ist gewünscht. Die Vera, eine Swan 48, segelt hinter uns her - und fällt immer weiter zurück! Und das obwohl wir das Dinghy hinterherziehen!! Ob's wohl daran liegt, dass Britta und Michael die Genua um die Hälfte eingerollt haben?? Es ist herrliches Segeln bei 20kn und ohne Welle. Un d da wir die Lagune von Tahaa nach unserem 4. Besuch bereits sehr gut kennen, können wir uns auch richtig entspannen.

 

Wir beschliessen vor dem Motu Tautau zu ankern. Hier war vor 4 Jahren eine der besten Schnorchelstellen, die wir jemals vor die Maske bekommen hatten. Zwischen den Motus läuft ein schmaler Riffkanal mit absolut glasklarem Wasser und einer Tiefe von maximal 2m. Man schwimmt inmitten von Zillionen von Korallenfischen und den dazugehörigen Korallen und hat alles ganz hautnah. Und wir werden nicht enttäuscht. Das ist das absolut beste Schnorcheln, was wir bisher auf der Reise hatten. Die Fische sind ultrazahm, da hier ständig Ausflugsboote anhalten, die die Fische für die Touristen anfüttern. Der Platz hier muß so besonders für Tahaa sein, dass er ständig von gleichzeitig zwei bis drei Ausflugsbooten besucht wird. Ein bißchen viel für uns, aber was soll man machen.

 

Als Gegeneinladung für den recht üppigen Sundowner gestern abend sind die Veras heute bei uns zur Lasagne an Bord. Nahtlos knüpfen wir an die Gespräche von gestern abend an. Insbesondere die Herausarbeitung spezifischer Charaktereigenschaften verschiedener Boote bereitet ein Heidenvergnügen. So ist das eben, wenn man in einer Schrebergartenkolonie lebt. Wäre mal interessant zu wissen, was man so über uns in unserer Abwesenheit erzählt...

 

Bild des Tages:

Wir haben kein Futter für die Fische dabei, aber das macht nichts. Überall liegen hier nämlich Leckerbissen rum: Diadem-Seeigel. Kurzerhand mit dem Messer geknackt, drehen die Fische fast durch und stürzen sich auf die Innereien des Seeigels. Drive Thru für Fische...