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Donnerstag 12. Juni 2008

Schnüffelhund im Einsatz

Unser Standort: In der Marina, Apia, Samoa

 

Viel Regen kennen wir ja noch von Deutschland, aber so viele Wolkenbrüche mit Gewitter und Regentropfen, so dick wie große Perlen, das kannten wir bisher noch nicht. Es regnete mal wieder den ganzen Tag und es wurde erst gar nicht richtig hell. Wir fragen uns wirklich, wie hier die Regenzeit wohl aussieht, wenn es jetzt schon so viel regnet. Unser Tagesprogramm ist damit komplett durch einander. Also fangen wir schon mal an zu packen und schauen uns das Hafenkino an.

 

Das war heute besonders sehenswert, denn unser neuer Nachbar sorgte für ziemlich Aufruhr. Auch bei ihm kamen die Offiziellen zum Einklarieren an Bord: Einwanderungsbehörde, Zoll, Quarantäne, Gesundheitsministerium und seit Neuestem auch die Polizei. Die Polizei kommt mit einem großen, schwarzen, schwerfälligen Rottweiler, der umständlich an Bord gehievt werden muss. Oh ja! Seit ca. 10 Tagen kontrollieren sie alle Schiffe per Drogenhund. Grund dafür ist, dass man auf dem deutschen Schiff "Second Life" ein Tütchen mit einem verdächtigen Pulver gefunden hatte und nun befürchtete, dass alle Segler mit Drogen unterwegs sind. Natürlich war das Pulver auf der Second Life keine Droge sondern Eipulver, aber die Offiziellen sind nun gewarnt. Wir waren völlig erstaunt, denn wir hatten keinen Hund an Bord und jetzt wird jedes ankommende Schiff gründlich gefilzt. Unsere Nachbarn zur Linken hatten 3 Stunden lang die Polizei an Bord, die alle Schapps ausräumten und alles durchsuchten, weil der Hund an einer Stelle ein bisschen länger schnüffelte. Bei uns hätten sie bei viel Spaß beim Ausräumen gehabt...

 

Routinemäßig kommt also Bello auch an Bord der amerikanischen Yacht mit dem Einhandsegler aus Australien. Doch irgendetwas stimmte hier nicht. Die Offiziellen wurden immer mehr. Allein 10 Mann standen am Eingang der Marina. Einer machte Photos von der Yacht und es war ein eifriges Kommen und Gehen auf dem Schiff. Das war kein normales Einklarieren mehr. Als wir nach dem nächsten großen Platzregen die Köpfe wieder aus der Luke streckten, war alles still. Keiner mehr an Bord. Als Hafenleute am Nachmittag das Schiff vertäuen wollen - sie sollten dringend lernen, wie man Knoten macht und Klampen belegt - fragen wir frech nach, wo denn der Captain des Schiffes ist.

 

Den hatte man gleich mitgenommen aufs Polizeirevier, denn der große schwarze Bello ist tatsächlich auf diesem Schiff fündig geworden. Laut Aussage des Wächters hat die Polizei angeblich 6 Joints gefunden und den Skipper sofort eingebuchtet. Er soll in den USA das Schiff gekauft haben und war auf dem Weg zurück nach Australien. Wie blöd von ihm, die Heimreise wegen so ein paar Joints zu gefährden. Was nun mit ihm passiert - keine Ahnung! Bis jetzt ist er noch nicht wieder zurück auf seinem Schiff. Inoffizielle Quellen sprechen jedoch von drei Monaten Sonderurlaub im samoanischen Knast; hätte er mal besser noch See eine kleine Party gefeiert...

 

Bild des Tages:

An der Kette - rien ne va plus auf dem Nachbarschiff. 6 Joints reichen aus, um das Schiff an die Kette und den Skipper in den Knast zu bringen!