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Montag 12. November 2012

Ein kleines bisschen Besserung

Unser Standort: Unterwegs von Fiji nach Opua, Neuseeland - Tag 2

Noch zu segeln: 933sm

Bereits zurueckgelegt: 134sm

Etmal: 126sm

 

Es pfeift noch immer. Uns ist immer noch schlecht. Wobei, das ist ein klein wenig gelogen. Michaela geht es zumindest so gut, dass sie ab und an Rundum-Blick machen und die vorgekochte Nudelsuppe aufwaermen kann. Der Skipper faellt dagegen nach 30 Sekunden in der Senkrechten wieder fuer mindestens eine halbe Stunde in die Horizontale um. Mensch, was sind wir fuer tolle Salzbuckel: ueber 30.000sm im Kielwasser und noch immer werden wir die ersten 48 Stunden seekrank. Warum tut man sich das nur an? Die Antwort auf diese Frage gibt es, wenn es uns wieder besser geht.

 

Zumindest ist ein Silberstreif am Horizont zu erkennen. Heute Vormittag hatten wir die ersten Phasen, in denen der Wind mal unter 25kn sank. Das gibt Hoffnung, dass es sich in den naechsten 24 Stunden auf gut segelbare 15-20kn abschwaecht. Drueckt uns die Daumen. Bis dahin bleibt der Skipper weiter im Hungerstreik. Michaela hat dagegen schon die Kekse rausgekramt. Unfair ist das!!

 

Bild des Tages:

 

Man kann es fotografieren, so oft man will. Starkwind auf Zelluloid (bzw. in modern auf einem Pixel-Chip) sieht einfach immer nach Pillepalle aus. Man erkennt die wahre Wellenhoehe nicht. Man erwischt nie genau den Moment, an dem die Gischt uebers Deck fliegt. Es fehlt die Kakophonie aus heulendem Wind, rauschendem Wasser und den Explosionen der sich gegen die Bordwand brechenden Wellen. Nichts ist zu spueren von der Schraeglage im Schiff, die jeden Handgriff, jeden Schritt erschwert. Niemand spuert die durch Mark und Bein gehenden Erschuetterungen, wenn der Bug ueber einen Wellenberg hinausschiesst und ungebremst ins Wellental kracht. Ja, ja. Am-Wind-Segeln bei Starkwind ist ein Erlebnis fuer alle Sinne. Selbst den siebten Sinn, der ja bekanntlich in der Magengegend beheimatet ist...