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Sonntag 22. Dezember 2013
Unser Standort: Vor Anker bei „Wildlife Island“ im Nuguria Atolls, Papua Neuguinea
Gestern war tatsächlich das erste Kanu seit unserer Ankunft auf der anderen Lagunenseite in der Nähe. Durchs Fernglas können wir erkennen, dass es drei Kids sind. Ganz offensichtlich sind sie neugierig, aber zu schüchtern, sich LA GITANA auf Rufdistanz anzunähern. Erst als wir ihnen Handzeichen machen, kommen sie zu uns gepaddelt.
Die drei gehören zu der einsamen Familie, die drei Inseln weiter südlich ihr „Privat-"Dorf gegründet hat und dort ganz alleine lebt. Normalerweise gehen die Kinder in Bosoria zur Schule, im Moment sind aber Ferien, so hatte sie die Zeit, die gut 3 Seemeilen von ihrem zuhause zu uns rauszupaddeln. Bevor sie wieder zurückpaddeln, geben wir ihnen noch Fisch mit, von dem wir ja jede Menge haben.
Als Michaela nun heute Morgen wie Gott sie schuf an Deck krabbelte, um die Handtücher aufzuhängen, tönt einen schriller Schrei über die Lagune. Schnell wie ein Flitzer ist Michaela wieder im Cockpit und schlingt sich hektisch einen Sarong um. So sicher wie das Amen in der Kirche waren nämlich die Kids von gestern wieder da und warteten geduldig in ihrem Kanu neben LA GITANA bis jemand rausschaut. Das kommt davon, wenn man eine ganze Woche keinen anderen Menschen sieht. Da kann man bei 35° im Schatten schon mal ein wenig nachlässig mit der Kleidung werden.
Die drei Kids kamen aber natürlich nicht zum Spannen, sondern um sich zu revanchieren. Wir geben ihnen Fisch, da lässt die Retourkutsche nicht lange auf sich warten. Mit einem strahlenden Lächeln (warum nur?) reichen sie uns einen ganzen Sack Motomoto, also Trinknüsse hoch. Wir freuen uns riesig darüber, haben wir doch schon ein paar Tage keine mehr gehabt. Die Palmen hier sind einfach zu alt und mit gut 30 Meter zu hoch für ungeübte Kletterer wie uns.
Bild des Tages:
Nach dem kleinen Überraschungsbesuch der Bumerang-Kids überdenken wir unsere Lage neu. Es ist einfach zu schönes Wetter und die Ecke hier zu hübsch. Wir verbrennen einfach noch unseren Müll am Strand und machen uns dann einen superfaulen vierten Advent.