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Dienstag 09. Juli 2013
Unser Standort: Vor Anker in der Bucht von Anelghowhat, Aneityum, Vanuatu
Ein Verkehr ist das hier. Kaum sind die letzten Oyster heute Morgen ausgelaufen und ums Kap verschwunden, schon kommt der Inselfrachter rein und spukt seine Ladung mittels eines winzigen Landungsbootes an den Strand. Dort wartet schon der Dorf-Laster, ein nachtschwarzer Land Rover, darauf, die Yam Wurzeln, Pakete, Benzinfässer und Schweine in alle Ecken des Dorfes wegzukarren.
Doch Moment einmal? Wieso werden hier eigentlich Yam-Wurzeln und Schweine gelöscht? Die umstehenden Leute geben gerne Auskunft. Yams wachsen nicht auf Aneityum, nur Taro und Kassava. Und die Nahrungsmittel sind alle für das große Fest zum Unabhängigkeitstag am 30. Juli. Extra dafür werden gewaltige Mengen Yam-Wurzeln in extra zusammengezimmerten Kisten vom benachbarten Tanna importiert.
Und die Menschen sind alle froh, dass sich das Versorgungsschiff „endlich“ wieder einmal hat blicken lassen. Drei Wochen sei es schon nicht mehr hier gewesen, dabei komme es normalerweise einmal in der Woche. Nun ja, im Vergleich zu manchen anderen Inseln im Pazifik, wo ein Versorgungsschiff auch gerne mal sechs Monate braucht, bis es wieder vorbeischaut, scheinen das kleine Probleme zu sein. Aber hier ist man eben gewöhnt, dass das Schiff einmal in der Woche kommt. So kauft man dann auch Reis, Mehl und Öl ein. Und wenn dann eine längerer Ausfall kommt, wird’s schon etwas knapp mit dem Vorrat. Allzumal es hier nur einen winzigen, schlecht sortierten Laden gibt.
Bild des Tages:
Unter Kannibalen. Wir sind uns nicht sicher, ob das Band mit den Deutschlandfarben, das sich einer Burschen um den Kopf geschlungen hat, nicht ein Wink mit dem Zaunpfahl ist, jetzt besser Fersengeld zu geben…