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Sonntag 07. Oktober 2012
Unser Standort: Vor Anker in der Nabouwalu Bay, Ono Island, Kadavu, Fiji
Wenn man so lange in der "Zivilisation" war, wo es mehr oder weniger alles zu kaufen gibt, vergißt man die Vorzüge, die das Landleben so mit sich bringt. Kourou, unser "Guide" vor ein paar Tagen, erzählt uns, warum er vor 3 Jahren wieder zurück auf seine Insel, in sein Dorf Nabouwalu zurückgekommen ist. Bis dahin hatte er viele Jahre in Suva gelebt und gearbeitet. Er spricht ein ausgezeichnetes Englisch und man merkt ihm an, dass er viel mit uns Kapalagis und der westlichen Welt zu tun hatte. Aber auch ihn hat es wieder zurück nach Hause gezogen, wie so viele Pacific Islanders, die einmal längere Zeit im Ausland oder in der Großstadt waren. Hier ist so vieles besser als in der Stadt, erzählt uns Kourou. Hier ist das Essen täglich frisch und gesund. Wenn ich Essen brauche, gehe ich auf die Plantage und kann ernten. Hier gibt es wilde Schweine, Hühner, Fisch, Taro, Kassava, Gemüse von der Plantage, Mangos, Bananen usw. Was will man mehr?
Und es kostet ihn nichts, ausser viel Arbeit und Geld für die Samen, die er in der Stadt kaufen muss, um das Gemüse anzupflanzen. Für Taro, Kassawa, Pele & Co. steckt man einfach einen jungen Zweig in die Erde und dann wächst es wieder. Erinnert uns irgendwie an die Marquesas, da hatten wir das schon einmal gehört. Kein Wunder, dort war es genauso fruchtbar wie hier. Fruchtbare Erde und viel Wasser - beste Voraussetzung für die grüne Hölle und einen tropischen Regenwald. Der Nachteil einer grünen Hölle liegt auf der Hand: es regnet viel. Wie schon die ganze Zeit, seit wir nach Kadavu kamen. Die Sonne haben wir nur an wenigen Tagen gesehen. Unsere Solarpanele haben Dauer-Urlaub und wenigstens unser Superwind hat seit 2 Tagen wieder zu tun. Er und der Generator wechseln sich beim Batterien laden ab :(
Das Problem haben die Bewohner in Nabouwalu nicht. Dort gibt es nämlich keinen Strom. Nur Tix, Kourous Vater, hat einen Generator, der gehütet wird wie ein Goldschatz. Doch alle Häuser sollen im Dezember Solarpanele bekommen, damit sie Licht im Haus haben können. Dafür wurde sogar eine Lady aus Nabouwalu (und 11 andere Fijianer) 6 Monate lang in Indien ausgebildet, damit sie später die Installationen warten kann. Dafür haben sie hier einen "Luxus", den viele andere auch nicht haben. Nabouwalu ist nämlich das erste Dorf, das wir sehen, dass keine Wassertanks neben den Häusern stehen hat. Sie haben eine Quelle nicht weit vom Dorf, von der per Wasserleitung das Wasser auf alle Häuser verteilt wird. Glückliches Dorf, denn sie haben das ganze Jahr über fließendes und sauberes Wasser am Haus! Die grüne Hölle machts!
Bild des Tages:
Volker in der grünen Hölle, in mitten riesiger Taropflanzen. Die essbaren jungen Farne hat er schon von Kourou bekommen. Auch wenn hier scheinbar alles wild wächst, es gehört jemandem und wird gepflegt. Niemand darf sich einfach bedienen, erklärt uns Kourou. Jedes Stück Land ist aufgeteilt und wird bewirtschaftet.