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Montag 03. März 2014

Atoll Tag

Unser Standort: Vor Anker hinter der Insel Oromango im Nukuoro Atoll, Mikronesien

 

Der Tag beginnt auch heute mit Faxai! Die erste Funkrunde mit neuesten Information gab es schon um 6:30 Uhr von den Yachten in Pohnpei, die Internet haben und sich schneller die neuesten Entwicklungen anschauen können. Wir hatten eine einigermaßen ruhige Nacht, mal abgesehen vom Regen und dem Schwell, der LA GITANA ab 04:00 Uhr rollen ließ. Wie schön, wenn der Wasserkessel im Takt mitschwingt und einen weckt. So verpassen wir wenigstens den Wetterdienst nicht. Im Gegenzug muss Volker die Aufgabe des Netcontrollers für das Shellback-Net heute übernehmen, da Sherry & Dave zum Ausklarieren müssen. Eine Hand wäscht die andere…

 

Nach der Funkrunde plaudert Volker mit der österreichischen Segelyacht Delphin, die gerade im Norden von Chuuk in einem Atoll liegt, über das der liebe Faxai gerade zieht. Von ihr erfahren wir die Bedingungen, die Faxai produziert und es sieht gottseidank nicht ganz so schlimm aus. Sie haben 35 Knoten Wind und viel Regen, aber das kennen wir ja bestens aus Nukuoro. Wir hatten obendrein noch heftige Gewitter, aber die scheinen sich nun beruhigt zu haben. Wir hoffen, dass es bald vorbei ist und für alle die Sonne wieder scheint!

 

Nach Delphin meldet sich Alpino aus Kapinga auf der Frequenz und berichtet, dass es letzte Nacht sehr viel Wind hatte und dass sie seit 2 Wochen nicht mehr fischen gehen konnten. Gut, dass wir weg sind und den Absprung rechtzeitig geschafft haben. Aber schön zu hören, dass alles in Ordnung ist auf Kapinga! Bei uns klaren die Wolken auf und die Sonne lugt hervor. Plötzlich müssen wir uns beeilen, wenn wir noch bei Niedrigwasser aufs Riff kommen wollen. Endlich mal wieder am Außenriff spazieren gehen und nach Muscheln suchen. Das hatten wir schon lange nicht mehr…

 

Doch wie schon auf den letzten beiden Atollen, gibt es auch hier nichts zu finden. Keine Muscheln, kein gar nichts. Wir sind schwer enttäuscht. Außer dem üblichen Plastikmüll gibt es nichts zu sehen. Noch nicht einmal einen Strand, der uns einen Spaziergang um die Insel ermöglicht hätte. Also inspiziert Volker das Außenriff für die nächtliche Langustenjagd, die er für heute Abend vorgesehen hat. Wenn schon keine Muscheln, dann vielleicht Langusten?!! Die australischen Yachten im Ant-Atoll hatten über ihre erfolgreiche Langustenjagd berichtet und jetzt ist Volker nicht mehr zu halten!

 

Wir erkunden auch noch das Innere der Insel und finden das Camp der Fischer, die gestern hier waren. Sie haben Kokoskrabben gejagt, die sie offensichtlich gleich an Ort und Stelle vertilgt haben. Schade, die hätten wir auch genommen ;-) Wir dagegen finden bei Tageslicht nur „Laulu“, die Farnart, die wir so gerne als Salat essen. Auch gut, dann gibt es morgen eine große Schüssel Insel-Salat und für sofort ein paar Palm-Herzen als Snack. Seit Nuguria wissen wir, wie man an die begehrte Delikatesse ohne Werkzeug und großen Aufwand rankommt. Die Moskitos bekommen Michaela als Zwischendurch-Snack, so dass die Rückfahrt zu LA GITANA zumindest von einer Person plötzlich heftig forciert wird. Außerdem ist es dringend Zeit für ein langes Erfrischungsbad, das uns und die Faxai-Gemüter runter kühlt. Herrlich! Warten kann doch auch ganz nett sein… Bei schönem Wetter…

 

Bild des Tages:

Eine echte Insel-Delikatesse, die nicht nur ein wenig aussieht wie Spargel, sondern auch noch so schmeckt: So lecker sieht Laulu-Salat mit einer feinen Vinaigrette und einem gekochten Atoll-Hühnerei aus.